Lebende Steine

Unter den vielen Absonderlichkeiten in der Natur gibt es Pflanzen , die Steine zum Verwechselb ähnlich sehen. Sie gehören - wie die Kakteen - zu den Fettpflanzen ( Sukkulenten ). Machmal ist es kaum möglich, in einer >Sukkulentenachale< die lebenden Teile von den unbelebten zu unterscheiden.

Die oliv- und graugrün bis braun und gelb getarnten keil- und kugelförmigen Gebilde können infolge ihrer starken Sukkulenz ( Saftigkeit und Fähigkeit, Saft zu speichern ) den widrigen Lebensbedingungen der südwestafrikanischen Halbwüsten trotzen. Sie überdauern viele Monate ohne Niederschläge. Im Sommer der südlichen Halbkugel stehen sie vom August bis zum April in der Gluthitze. Deshalb wollen die >Lebenden Steine< ( Lithops oder Conophytum ) aus der Familie der Mittagsblumengewächse auch bei uns während dieser Monate völlig trocken gehalten werden.

Im Herbst überraschen uns die Arten von Lithops und der ihr nahestehenden Gattungen mit grazilen zartlila Blüten, die aus den Furchen der Kegel sprießen und diese weit übertragen.

Eine Ausnahme bilden die Arten der Gattung Conophytum. Sie wachsen von juli bis März. In dieser zeit werden sie mäßig gegossen. Sie blühen dann noch im Winter weiß, gelb und rötlich, allerdings nur, wenn sie hell genug stehen. licht ist für alle >Steine< die Voraussetzung für gutes Gedeihen.

Eine Besonderheit sind die >Fensterpflanzen<, ihre langgestreckten Körper verkriechen sich ganz im Sand. Nur ein kleines Fenster in Gestalt der durchscheinenden Oberhaut am obersten Ende ihres Körpers nimmt das für die Lebensvorgänge nötige Sonnenlicht auf.

Die vielerlei arten dieser formenreichen Gruppe werden zunächst aus Samen gezogen. Sie wachsen langsam. Später kann man auch Sprosse abteilen, die sich im Sand leicht bewurzeln. Man kultiviert in sehr durchlässiger Erde und bewässert nur sparsam. Zur Zeit neuer wurzelbildung ist häufiges, durchdringendes Gießen notwendig, in der Ruhezeit völlige Trockenheit. Das fördert die Färbung !!.

Die Pflege von Lebenden Steinen setzt viel Liebe und Geduld voraus. Aber es lohnt sich, den kleinen Gewächsen Aufmerksamkeit zu schenken.