Das richtige Gießen

     

 

 

Für das Gedeihen der Zimmerpflanzen ist der entscheidene Faktor das Gießen. In den Einzelbesprechungen unserer Blumenlieblinge haben wir stets auf die jeweilig angemessenen Mengen zu den verschiedenen Jahreszeiten hingewiesen. Noch wichtiger jedoch als die Menge ist die Beschaffenheit des Gießwassers.

Wir mußten unter den bestehenden Verhältnissen immer vor zu reichlichen Gießen im Winter warnen. Das galt im Hinblick auf ein nicht ganz einwandfreies Wasser und die sich daraus ergebene Vergiftung der Topferde.

Zunächst möchten wir Ihnen heute einige grundsätzliche Ratschläge geben, wie Sie unter den gegebenen Umständen zu besseren Pflege - Erfolgen kommen können:

Nehmen wir an, es ist Ihnen nicht möglich, Regenwasser zum Begießen Ihrer Pfleglinge aufzufangen. Sehr wahrscheinlich steht Ihnen auch keine Apparatur zum Filtern des Leitungswassers zur Verfügung. Und die Vorschrift, das Gießwasser vor Gebrauch regelmäßig abzukochen, gerät meist in Vergessenheit. Also sind Sie nach wie vor gezwungen, Leitungswasser zu verwenden.

Ihre Gewächse nehmen diese Behandlung leicht übel. Schon nach wenigen Wochen wird ihr Grün blasser.Das heißt, die Verkalkung der Erde (früher sagte man fälschlich Versauerung) beginnt, ihnen den Garaus zu machen.

Das erste Anzeichen sind die grau-weißen Krusten an der Topfwand. Dann verkrustet die Erdoberfläche mit Algen. Die gesamte Topferde wird hochgradig verlaugt und damit für alle Topfgewächse giftig. Die Pflanze verhungert und verdurstet auf Grund bestimmter biologischer Gesetze trotz Bewässerung, Düngung und Bodenlockerung !

Was läßt sich dagegen tun?

Am vorteilhaftesten topft man die Pflanze alle paar Monate in neue Erde um. Wenn diese durch Zusätze von Lauberde, Torfmull und Heidestreu an sich schon sauer war, hält sie etwas länger vor.Auch die mit Nährstoffen hoch angereicherte >Einheitserde< wird nach gewisser Zeit ausgezehrt. Sie muß, sobald sich die ertsten Erschöpfungsanzeichen bemerkbar machen erneuert werden. Alle Gewächse, die in Einheitserde stehen, brauchen etwas mehr Wasser.

Wer nicht so oft umtopfen will - schon weil man es nur zwischen März und August vornehmen sollte und manche Pflanzen das öftere Gestörtwerden nicht vertragen - mischt dem Gießwasser sauer wirkende Zusätze bei.

1. kann man dazu Torfmull aufweichen und die dadurch gewonnene Aufschwemmung verwenden.

2. empfiehlt es sich, dem Gießwassereine Beimengung von einem Gramm Superphosphat-Dünger pro Liter Wasser zuzugeben. (In Samenhandlungen käuflich)

3. besteht die Möglichkeit, durch einige Tropfen in Drogerien erhältlicher Phosphor- oder Salpetersäure den Säuregrad des Wassers zu verändern. Dazu benötigt man allerdings einen Säuregradmesser, ein sogenanntes pH-Meter, mit dem man diesen Vorgang ständig unter genauer Kontrolle hält. Für die meisten Zimmerpflanzen ist ein ph- Wert zwischen 5 und 6 zu empfehlen.

4. kann man seine Gewächse in Hydro Gefäßen nur in Nährlösung ziehen, also ohne Tontopf und Erde. Damit wären dann endgültig alle Probleme des Zuviel- oder Zuwenig-Gießens ausgeschaltet. Bei dieser fortschrittlichen Methode gedeihen die Pflanzen ausgezeichnet.