Schicksal einer Pflanzenschale

   

Schicksal einer Pflanzenschale

 

   

 

 

 

 

 

 

Fast jede Pflanzenschale macht eines Tages Kummer, denn nur selten ist der Blumenfreund in der Lage, bei der Bepflamzung von Blumenschalen ein harmonisches Gesamtbild zusammenzustellen und zugleich alle Ansprüche der Pflanzen auf Temperatur, Licht oder Halbschatten und auf den Wasserbedarf aufeinander abzustimmen. Oft sind Gewächse mit ganz entgegengesetzten Lebensansprüchen, Blüh- und Ruhezeiten um ihrer dekorativen Wirkung willen in einem Gefäß vereinigt. Auf die Dauer vermögen sie jedoch nur schlecht miteinander zu gedeihen.

Aber der Fehler kann auch an der Schale selber liegen. Deshalb sollte man sich zunächst immer davon überzeugen, ob die Schale mit einem Abzugsloch für überschüssige Feuchtigkeit versehen ist. Bei gewöhnlichen Tonschalen wird der Mittelpunkt im Boden meist ganz dünn ausgeformt, so daß man die Stelle mit einem Nagel durchstoßen kann. Es muß vermieden werden, daß die Pflanzenversammlung im Gießwasser ertrinkt. Man gießt nur, wenn der Boden sich trocken anfühlt, damit die Wurzeln nicht faulen.

Vorteilhaft ist es, wenn die Blätter der verschiedenen Gewächse des öfteren mit lauwarmen und kalkfreiem Wasser besprüht werden. vergilbende Blätter und Blüten sind sorgfältig auszuputzen.

Aber früher oder später wird man trotz aller Sorgfalt einige Verluste hinnehmen müssen. Kurzlebige Blütenpflanzen wie Lorraine-Begonien und Gloxinien sterben ab. Die Reste werden rasch entfernt, weil eine Weiterkultur nicht lohnt. Zurückbleiben die dauerhafteren Blattgewächse, der Fetthenne und Kalanchoe, Cissus und die Sanseverie, Efeu und Farn, Azalee oder Kamelie, Bromelie und Peperomie.

Sie alle, die eine Weiterpflege lohnend erscheinen lassen, werden nun einzeln in die Töpfe gepflanzt, die jeweils genau der noch vorhandenen Ballengröße angepaßt sind. Zum auffüllen der Lücken im Topf verwendet man die jetzt überall erhältliche Einheitserde. Man stopft sie mit einem dünnen Hölzchen leicht nach. Für Kakteen und Fettpflanzen muß die Erdmischung sehr sandhaltig sein. bromelien, Anthurium und Orchideen brauchen einen sumpfmooshaltigen Spezialpflanzstoff aus bestimmten Farnwurzeln, Holzkohle und anderem Material.

Die empfindlichen patienten benötigen nun einige Wochen Schutz vor Zugluft und hellem Sonnenlicht. Am besten kommen sie drei Wochen unter eine Haube aus klarer Plastikfolie, wo sie sich in der sofort entstehenden hohen Luftfeuchtigkeit schnell erholen. Ist die Umhüllung dicht, so ist es kaum nötig, zu bewässern.

Danach werden die Pflanzen allmählich an die Luft gewöhnt, bis die Folie nach etwa vierzehn Tagen bis drei Wochen ganz weggelassen werden kann.

Zeigt sich bei gelegendlichen Austopfen im Frühjahr gute Wurzelbildung, kann in zwei Nummern größere Töpfe umgetopft werden. Dabei ist bei einigen krautigen Pflanzen (Pelargonien und ähnlichen) ein gewisser Rückschnitt ratsam, der die gedrungende Wuchsform wieder herstellt. Zunächst schützt man das Gewächs wieder durch eine Folie. Nach der Abhärtung und der Einwurzelung ist eine schwache Düngung bis Mitte September vorteilhaft.