Es kann einer kein Schwabe sein

 

Es kann einer kein Schwabe sein –

und trotzdem ein rechter Mensch

 

„Der Schwabe isch an guater Mensch“, so denkt er von sich stolz,

„und’s Muschterländle au nett schlecht, des isch aus gsundem Holz.“

Schaffig, fleißig, brauchbar halt, so isch der Menschaschlag,

der so viel leischtet auf dr Welt an jedem neua Tag.

Überall wo Schwoba send, in China ond am Nil,

do werd was gschafft, do geht was ab, do braucht ma fei koi Brill.

Dabei vergisst dr Schwabe nie, wo er gebora war,

was ihm sei Schwobaländle isch, so traut und wunderbar.

Er lernt an manchem Orte, wie groß dr Unterschied –

nicht nur in fremden Worte, nicht nur im fremden Lied.

Doch er gesellt sich gern dazu, zu allem, was ihm neu.

Vor allem was ihm fremd erscheint, da zeigt er keine Scheu.

So hat er Menschenkenntnis wie sonst kein anderer Schtamm.

Er lernt und saugt, was an ihn dringt, ein wie ein trockener Schwamm.

Ja – er geschteht ganz gönnerhaft, was man daraus gewinnt:

„’s gibt rechte Menscha auf dr Welt, die koine Schwoba send.“