A bsondere Sproch

 

Schwäbisch isch a Sproch ganz bsonders

und drum isch au gar koi Wunder,

dass dia Leut von weiters her,

uns verstehn ganz schlecht und schwer.

Doch ma ka ganz ruhig saga,

Schwäbisch en älle Lebenslaga

ka mers braucha fein und grob,

für an Tadel, für a Lob.

Schwäbisch schreiba isch net leicht,

s'goht fascht gar net und vielleicht,

sot mers auch net übersetza,

schwäbisch ka mr halt bloss schwätza.

Trotzdem mach i en Versuch,

mit ama schwäbischa Wörterbuch.

Zu einem Korb do sait ma Kratta

isch's zu wenig tut's net batta.

An Bussard nennt ma meischdens Habs,

a Wasserschöpfer isch a Schapf,

Elstern hoisset bei ons Hätza,

anstatt sprechen, den mir schwätza.

Wer viel Freiheit hot, hot Luse,

und ein Trottel isch a Dude.

Ein Tannenzapfen isch a Mogel,

und zom Hahn, do sait ma Gockel.

Einen Maulwurf nennt ma Schear,

und der Keller isch dr Kear,

trockne Birnen des geit Hutzla,

fallen heißt schwäbisch purzla.

Viel auf Gass gau, heißt mr schwanza,

ein rechter Bauch, des isch a Ranza.

Stechen des heißt bei ons stupfa,

ond statt heben sait ma lupfa.

Verzieht die Tür sich, isch se wensch,

und ein Mädchen isch a Mensch,

Klecks hoißt schwäbisch Tintensau,

a Luader isch a grissne Frau.

Häs sind alle Kleidungsstück,

ond wer Dusel hot, hot Glück,

zu einem Großmaul sait ma Schwätzer,

und ein falscher isch a Schwätzer.

Blase heißt auf schwäbisch Bloder,

an Langsamer des isch a Drodler.

Rugele heißt hochdeutsch Rollen,

etwas Dickes isch an Bollen.

Alt's Gerümpel des isch Gruscht,

an kloiner Kerle isch an Burscht,

fitschla saga mir zom Reiben,

und verschaicha heißt vertreiben.

Wer jemand wegstößt, der hot gschuckt,

on a Tüte isch a Guck.

Wenn oiner nausguckt sait ma glotza,

a Viertele des duad ma schlotza.

A Göld des isch a großer Kübel,

on s'End vom Brot sel isch a Rübel,

zur Katharina sait ma Kätter.

Nagmacht heißt herabgesetztdes wars,

i ben fertig jetzt.