Die Aldi-Goiß:

 

Freitag middag, 's Wetter isch trocke,
im Schtüble siehsch die Omma hocke
liest genau des örtlich' Blättle
auf der Such nach oinem Schnäpple.

Plötzlich zieht se 's Mäntle o
schneller als mr gucke ko,
in ihr Gugg schtopft se des Blätte
ond mit der Goiß goht se ens Schtädtle.

Sie saut voraus duch den Verkehr
die Goiß schprengt tapfer hinterher
beim Aldi kommet beide o
ond räuflet zom Verkäufer no.

Em volle Lade ein ducheinander:
oinr remplt, es schucklt en andrer
Die Goiß wird schnell am Wickl ghoba,
die Omma hört mr noch em Böckle froga.

Der Verkäufer blickts koin Meter
von Viechern ond schwäbischem Gezeter
drum isch er glei ens Lager grannt
ohd holt ebber der von dohanne schtammt.

Als se wiederkommet, glei darauf,
schtehed Leute rom zuhauf,
ein Riesenaufschtand, älle glotzet,
die wo nix säha könnet mozzed.

Die Kendr schreied, henn a Freid,
die Alde gucked om was 's do geit,
die Goiß hat a paar Weckle gschtohla
ond haut mit em Schwoif den Senf zu Boda.

Der Verkäufer ond dr andre Mo
kommed endlich wieder bei der Oma o;
der frogt se glei, so wie ses kennt,
ob ihr eigentlich der Kittel brennt?

"Du kosch doch ned hier in den Lada
dei Goiß neischleifa ohne z' fraga!"
Die Omma beeindruckt dees ned sehr:
"Jetzt brenged endlich des Böckle her!"

Der Schwob isch völlig von der Rolle:
"Wo wir en Goißbock hernemme solle
woiß i fei ned, wie denkscht dir des?
I glaub bei dir hakts, sei mr ned bös!"

Jetzt wird die Omma langsam rääß
"Was schreibet ihr no so en Käs?
Herrgottsack, hier, schwarz uf weiß,
im Blättle, do schteht der Beweis:

"Aldi-Sonderangebote
Ofenfrische Bauernbrote,
Buttermilch und Knoblauchquark
und Ziegen-Decken, dreißig Mark!"

Übersetzung von Matthias Kohrs