Pflanzenkunde

 

Petunien

 

 

 

 

 

Petunien

Die Ahnen unserer heutigen Gartenpetunien sind in Südamerika, in Brasilien und in Argentinien, beheimatet. Aus zwei Wildarten ist Anfang des 19. Jahrhunderts jenes Kreuzungsprodukt entstanden, das als Petunia hybrida - inzwischen noch erheblich verbessert - auf all unseren Balkonen und auf den Gartenbeeten Einzug gehalten hat.

Für die verschiedenartigen Verwendungszwecke gibt es mehrere Klassen mit bestimmten Wuchseigenschaften:

Hängepetunien (Petunia hybrida pen­dula), auch Rathauspetunien genannt, verwendet man zur Balkonbepflanzung.

Die niederen, viel- und riesenblumigen Petunien (Petunia hybrida nana und grandiflora) werden neuerdings ebenfalls für Blumenkästen, aber auch für Beete genommen.

Die jährlich neu erscheinenden Sorten präsentieren sich in immer bestechenden Farben: Himmelskönigin, Brilliancy, Pink Beauty, Berner Balkon. Wichtig ist bei diesen Sorten, daß sie auf Widerstandsfähigkeit gegen nasskaltes Wetter durchgezüchtet sind.

Die großblumigen, gefransten Petunien (Petunia grandiflora fimbriata und super­bissima) sind für Töpfe und solche Fensterbepflanzungen geeignet, die aus der Nähe betrachtet werden können.

Gefüllt blühende Petunien (Petunia hybrida plena) eignen sich mehr für das Blumenfenster. Sie' sind überaus empfindlich gegen nasskalte Witterung.

Petunien werden in der Gärtnerei im Februar/März unter Glas ausgesät (ein Gramm Samen enthält 5000 Korn). Die Erde soll durchlässig, darf aber nicht nass sein. An Wärme darf es nicht fehlen. Innerhalb von 14 Tagen erfolgt die Keimung. Bald wird verstopft und danach in kleine Töpfe versetzt, damit die jungen Pflanzen nie im Wachstum stocken. Bevor sie in den Blumenkasten kommen, wird die Erde mit einem guten Düngervorrat angereichert. Am besten gedeihen die Petunien, wenn der Boden Hornspäne, Knochenmehl und anderen organischen Handelsdünger (davon möglichst jeweils nur eine Art) enthält. Sehr gut ist alter Hühner- und Taubendung.

Der Blumenkasten sollte so geräumig wie möglich gewählt werden. Jede Woche muss mit Lösungen der genannten Düngersorten oder einem der Blaukorn-Volldüngersalze (etwa 3 g pro Liter Gießwasser) nachgedüngt werden.

Gerade bei Petunien ist ein Vordach, das den Regen abhält, sehr viel wert. Die Pflanzen blühen dann unentwegt bis in den Spätherbst hinein.