Pflanzenkunde

 

Tannenbaum

 

 

 

 

 

O Tannenbaum

. . . wie schnell verlierst du deine Blätter! Oft beginnen die Nadeln schon vor dem Weihnachtsfest zu rieseln, zum Leidwesen der Hausfrau und auch der Kinder, deren Stibitzen von Kringeln und Nüssen unvermeidlich Spuren hinterläßt.

Hierzulande sind die Weihnachtsbäume fast immer Fichten (Picea). Dieses aus nördlichen Breiten und von kühlen Gebirgsregionen stammende Gehölz verträgt auf die Dauer trockene Wärme nicht. Außerdem werden die Bäume sehr früh gefällt und oft auf dem Transport zu wann gelagert. Das allzu schnelle Nadeln hängt jedoch auch von den allgemeinen Wetterverhältnissen im Spätsommer, ab. Zu große Trockenheit führt zu frühem Vegetationsabschluß und zu Blattfall.

Ganz verhindern läßt sich das Nadeln bei Fichten nicht, doch man kann es hinausschieben. Man muß versuchen, jede Art von Verdunstung und Austrocknung zu vermeiden. Die grüne Pflanze, die von ihren Wurzeln getrennt worden ist, verlangt eine Konservierung.

Treffen Sie deshalb folgende Maßnahmen:

1. Der Baum bleibt so lange wie möglich an schattiger Stelle im Freien.

2. Man stellt ihn im Garten oder auf dem Balkon, wo er dem Regen ausgesetzt ist, in einen Kübel mit Wasser und schützt ihn vor Wind und Sonne.

3. Kleine Bäume kann man in Plastikfolie hüllen oder in große Beutel stecken.

4. Erst kurz vor dem Fest kommt der Baum ins Zimmer. Man muß es oft lüften und nachts die Heizung abstellen.

5. Als Christbaumständer verwendet man recht hochbeinige Konstruktionen, die es ermöglichen, zwischen die Fülle noch einen Übertopf zu stellen, der mit nassem Sand gefüllt ist. Er wird mit Zweiglein verkleidet. In diesen Topf steckt man das nochmals neu angeschnittene Stammende der Fichte und befeuchtet den Sand zwischendurch öfters.

6. Das Überspritzen mit Wachs, wie es bei den Bäumchen für den Versand nach Übersee üblich ist, wirkt konservierend gegen zu schnelle Verdunstung der Zellsäfte. Solche Spritzmittel dürfen aber keinesfalls entflammbar sein.

Am sichersten bewahrt man sein Weihnachtsbäumchen vor dein Nadeln, wenn man es im längere Zeit vorkultivierten Blumentopf kauft. Da kann man gießen wie bei einer Zimmerpflanze. Doch ewiges Leben ist auch ihm nicht beschieden.

Wer es sich leisten kann, kauft eine Tanne (Abies), Sie hat breitere, weichere und nicht stechende Nadeln, die sich viele Wochen halten. Auch für Adventskränze und -leuchter eignen sich deshalb Tannen­reiser besser.

Die silberblauen, fälschlich Edel- oder Silbertanne genannten Koniferen sind Stechfichten. Sie stammen aus wärmeren Gebieten Amerikas und sind deshalb auch widerstandsfähig gegen trockene Luft.