Pflanzenkunde

 

Barbara Zweige

 

 

 

 

 

 

Barbara - Zweige

Wer zum Weihnachtsfest blühende Zweige in den Vasen haben will, muss sie am Tage der heiligen Barbara, am 4. Dezember, schneiden. Diese >Barbarazweige, stellt man im warmen Zimmer zum Treiben auf,

Die richtige Freude hat man jedoch erst an Zweigen, die einmal richtigen Frost abbekommen haben. Deshalb sollte der Blu­menfreund, auch auf die Gefahr hin, dass die Blüten nicht genau zum Christfest au­gehen, stets warten, bis es einmal ordentlich gefroren hat. Dadurch findet in den Blütenanlagen eine Umstimmung statt, die die Büsche und Sträucher erst zum Treiben geeignet macht. Die Blütenfülle entwickelt sich schneller und üppiger.

Man wählt zum Schnitt nur solche Triebe aus, an denen schon deutlich vorgebildete Blütenknospen erkennbar sind, Das ist meist nur bei den Sträuchern der Fall, die voll in der Sonne stehen.

Gefrorene Zweige sollen bei mäßiger Temperatur ganz allmählich auftauen. Da­nach legt man sie in eine Wanne mit Wasser von knapp über 30 Grad C und läßt sie. über Nacht quellen. Am anderen Tag kommen sie dann in Vasen oder Krüge mit lauwarmem Wasser.

Ist der Raum zu warm und die Luft zu trocken, so daß Rinde und Knospen schrumpfen, dann kann es sein, daß die Blüten nicht aufgeben. Ein wirksames Gegenmittel: tägliches Besprühen der Ästchen mit den Blütenständen.

Es ist besser, die Blüten in einem mäßiq warmen Raum langsam zu treiben. Eile führt meist zum Mißerfolg. Wenig Sinn hat es, die Zweige in ein verdunkeltes Zimmer zu stellen; hier bleiben die Blüten blaß und farblos.

Die gelben Zweige der Forsythie sieht man häufig um die Weihnachtszeit. Sehr graziös sind auch die rosa getönten Ruten des Mandelbäumchens. Keines Weiß zaubert uns die Süßkirsche mit ihren Blütenbündeln. Ein lebhaftes Rosa quillt aus den Ruten der Johannisbeere hervor. Leuchtend rot präsentiert sich die japanische Quitte. Auch das zarte Blattwerk von Birken und Weiden läßt sich in einem woh­temperierten Raum hervorlocken.

Gehölze mit starken Blütenständen - Flieder, Schneeball, Rhododendron, Gold­regen, japanische Blütenkirschen - müssen als ganze Pflanzen mit entsprechender Vorbehandlung in einem Spezialverfahren behandelt werden, damit sie uns schon in der kalten Jahreszeit den Frühling ins Zimmer bringen. Das ist fast nur in Gärtnereien zu bewerkstelligen.