Pflanzenkunde

 

Streptocarpus

 

 

 

 

 

Streptocarpus

Erst seit wenigen Jahrzehnten ziehen englische und deutsche Züchter aus vielen bescheidenen Wildformen der >Drehfrucht< die man nach und nach in Europa einführte, die Streptocarpus-Hybriden heran. Die zarten Farbtönungen ihrer Blüten geben unseren Blumenfenstern eine köstliche Frische.

Im grunde gleichen die Drehfruchtarten in ihren Ansprüchen und in der Behandlung den Gloxinien, den Usambaraveilchen und anderen Angehörigen der Familie der Gesneriaceae, der sie alle miteinander zuzurechnen sind.

Gegenüber den Gloxinien, von denen sich die Streppocarpus durch längere, schmale Blätter und die pastellnere Farbe ihrer etwas kleineren Blüten unterscheiden, haben sie eine längere Lebensdauer. Nach kurzen Unterbrechungen, in denen sie neue Kraft schöpfen, treiben sie immer wieder neue Blüten. Wir können die Pflanzen einige Jahre erhalten, besonders dann, wenn wir des öfteren die Erde erneuern. Dazu entfernen wir Ausgang des Winters die alte Erde aus dem Wurzelwerk, weil sie ausgezehrt und verdorben ist. Sie wird durch eine Mischung aus Komposterde, Lehmerde, Torfmull und etwas Sand ersetzt. Das Gewächs kommt am besten wieder in seinen alten Topf, nachdem er sauber ausgescheuert worden ist. Späteres Gießen mit einer Nährlösung lohnt sich immer, besonders wenn die heute überall erhältliche Einheitserde verwendet wird. Ihr anfänglich sehr hoher Nährstoffgehalt erschöpft sich nach einigen Monaten. Wegen dieser starken Nährsalzkonzentration muß auch nach dem Einpflanzen sofort tüchtig gegossen werden, damit keine Wurzelschäden oder -verbrennungen entstehen.

Die Gesneriaceen wollen warm und hell stehen, aber vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt sein. Außerdem brauchen sie viel frische Luft.

Sind diese Bedingungen erfüllt, so wird es an Blüten nicht mangeln. Während der Blütezeit kann die Temperatur bei allen Gewächsen etwas niedriger sein als sonst; die Blüten halten sich dann länger.

Die Aufzucht der Streptocarpus aus Samen müssen wir dem Gärtner überlassen. Sie ist außerordentlich langwierig und wegen der besonderen klimatischen Ansprüche der ungemein empfindlichen Sämlinge allzu heikel.