Pflanzenkunde

 

Die Gloxinie

 

 

 

 

 

 

Die Gloxinie

In Gärtnereien und Blumengeschäften locken in diesen Wochen reich blühende Gloxinien-Töpfe zum Kauf. Vielleicht haben Sie in Ihrem Blumenfenster schon eine dieser schönen Pflanzen stehen, deren sattrote, samtene Glocken kerzengerade in die Höhe ragen. Es gibt auch weiße Blüten mit roten Punkten, rosa Tönungen und zarte Farbnuancen vom feinsten Blau über Rötlichviolett zu dunkelstem Blauviolett.

Die viel bescheideneren Ahnen dieser prächtigen >Sinningia speciosa< sind aus der feucht-schwülen Atmosphäre des tropischen Brasilien zu uns gekommen. Durch vielfache Kreuzungen und sorgfälltige Zuchtwahl ist schließlich die beliebte Topfpflanze entstanden.

Wie alle Gesneriaceen-Gewächse (eine Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Labiatifloren mit etwa 700 fast sämtlich tropischen und subtropischen Arten) braucht auch die Gloxinie einen gut warmen Platz, der recht hell, aber vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt ist. Die Luft kann nicht feucht genug sein. Solange die Pflanze noch wächst, verlangt sie mehrmaliges Besprühen. Öffnen sich die Knospen, so muß damit aufgehört werden; sonst bekommen die Blüten braune Flecken und verderben. Das Benetzen erfolgt am besten morgens, damit die Feuchtigkeit bis zum Abend von den Blättern abgetrocknet ist. Werden nasse Blattpartien von Sonnenstrahlen getroffen, dann gibt es häßliche graue Flecke auf den weichbehaarten, eiförmigen Blättern.

Es gibt also, die Gloxinie so zu placieren, das sie morgens genügend Feuchtigkeit und Licht bekommt, mittags noch feucht im Halbschatten, abends aber wieder im Hellen steht und nachts Trockenheit und Wärme findet. Vor Zugluft schützen !! Gegossen wird mit handwarmen Wasser - selten, doch dann durchdringend.

Nach dem Abblühen ist die >Sinningia speciosa< eigentlich wertlos. Der geübte Blumenfreund kann versuchen, sie noch ein zweites Mal zur Blüte zu bringen, aber das gelingt höchst selten. Zur aufzucht dieser echten Tropenkinder gehört nun einmal das schummerige Gewächshausklima, wo neben der gespannten Luft auch eine beträchliche Kohlensäure-Anreicherung für ein üppiges Blattwachstum Sorge trägt, das die Voraussetzung zur Blütenbildung schafft.