Pflanzenkunde

 

Die Calla

 

 

 

 

 

Die Calla

In ihrer südafrikanischen Heimat, am Kap der Guten Hoffnung, wächst sie in Sümpfen, die im Sommer völlig austrocknen. Während dieser Zeit braucht das Aronstab-Gewächs, das botanisch >Zantedeschia aethiopica< heißt (nach einem italienischen Physiker des 19. Jahrhunderts), auch im Zimmer oder im Wintergarten eine Trocken- und Ruhezeit. In unserem gemäßigten Klima wird sie deshalb im Juni und August nur selten gegossen. Bis auf einige unentwickelte Herzblätter darf das Laub völlig absterben. In diesen Wochen, in denen der Wurzelstock neue Kräfte sammelt, kann die Zantedeschia sogar an einer windgeschützten Stelle im frien stehen. In der übrigen Zeit fühlt sie sich am wohlsten, wenn man sie ständig am selben Platz auf dem Fensterbrett beläßt.

Neigt sich der Sommer seinem Ende zu, so wird die Zimmercalla, im Deutschen >Schlangenwurz< genannt, umgepflanzt. Sie bekommt einen neuen, geräumigen Topf. Die alte Erde wird kräftig aus den Wurzeln geschüttelt, alle Brutknollen werden abgeschnitten. Wer sich die Mühe machen will, versucht daraus eine neue Pflanze zu ziehen. Die Erde soll aus einem fetten Gemisch von verrottetem Kuhdung, verwittertem Lehm und etwas grobem Sand bestehen, dem einige Hornspäne untergemengt werden.

Im zeitigen Frühjahr setzen die neuen Triebe ein. Jetzt verträgt die Pflanze mehr Wärme, reichliches Gießen und regelmäßiges Düngen. Ja, der Untersetzer darf sogar ständig voll wasser sein. Die Calla ist eine Ufer- und Sumpfpflanze.!

Nach Neujahr entwickelt sich die geheimnisvolle Blüte. Zwischen den großen unregelmäßig gewellten dünnhäutigen Blättern erscheint auf hohem Schaft eine prachtvolle reinweiße Blütentüte. In der mitte ragt ein fingerförmiger gelber Blütenkolben auf, an dem Hunderte von winzigen Blüten sitzen. Bei verständnisvoller Pflege hält sich diese fremdländisch anmutende Schönheit wochenlang.

Eine kleinere Art der Calla findet sich auch in unseren heimischen Sümpfen. Es ist die >Calla palustris<, im Volksmund als >Schweinsohr< oder auch >Drachenwurz< bekannt.