Pflanzenkunde

 

Oncidium ornithorrhynchum

 

 

 

 

 

Oncidium orithorrhynchum

Der Blumenfreund, der gern einmal Orchideen ziehen möchte, sollte mit leicht gedeihenden, sicher blühenden Arten beginnen. Sie möchten ihn zu weiteren Anschaffungen ermutigen. Um Erfahrungen zu sammeln, wähle man die sogenannten Schwielen-Orchideen (der Name kommt von den Schwielen auf der Oberseite der Blütenlippe). Eine davon ist das aus Mexiko und Guatemala stammende Oncidium ornithorrhynchum.

Bei einigermaßen richtiger Behandlung erscheinen bei dieser Orchideen-Art alljährlich etwa im Oktober/November an fadendünnen, reich verzweigten und meist leicht überhängenden Schäften größere Mengen von zarten, intensiv nach Vanille duftenen Blüten.

Wie ein Schwarm im Luftzug flatternder Vögel wirken die hell- bis dunkelrosa Blüten mit der goldgelben Schwiele, jede durch ihren hervorstehenden, einem Vogelschnabel ähnlichen Staubbeutel charakterisiert.- Alexander von Humboldt (1769-1859) hat diese reizende Orchidee 1815 gefunden und beschrieben. Ihrem heimatlichen Standort entsprechend will sie bei uns nur mäßig warm (bei etwa 12 Grad), hell, aber niemals der Sonne ausgesetzt und recht luftig gehalten werden.

Die Blütenrispe sollte man nicht bis zuletzt an der Pflanze lassen, sondern nach dem Aufbrechen der letzten Blüte als Schnittblume verwenden. Das schont die Kraft der Pflanze. Die Scheinbulben sind ja ihre Kraftspeicher. Das Oncidium blüht dann auch im folgenden Jahre wieder. Nach der Blüte macht das Gewächs eine mehrwöchige Ruhe- und Erholungspause, während der sie kaum gegossen wird.

Umgepflanzt in den käuflich erhältlichen Orchideen-Pflanzstoff aus Farnwurzelmaterial, Sumpfmoos und verrottetem Buchenlaun wird erst dann, wenn frische Wurzelspitzen sichtbar werden. Sie zeigen das wiedererwachende Leben an.

Im Winterhalbjahr braucht höchstens einmal in der Woche gegossen zu werden, im Sommer öfter. Ausschlaggebend für den Erfolg in der Orchideenpflege ist die Qualität des Wassers. Am besten ist stets Regenwasser oder Wasser aus sauberen Teichen und Gräben. Leitungswasser muß enthärtet, in vielen Fällen auch entchlort werden. Durch Abkochen und längeres Abstehenlassen erreicht man einiges. Lieber etwas zu saures Gießwasser verwenden, als auch nur eine Spur von Kalk darin !. Die Temperatur des Wassers muß wenige Grade über der Zimmertemperatur liegen.

Hohe Luftfeuchtigkeit ist zum Gedeihen immer günstig. Sie läßt sich durch breite und flache Verdunstungsgefäße schaffen. Wenn man dann in dieses Wasser umgestülpte Blumentöpfe stellt, die die Feuchtigkeit noch mehr hochsaugen, und darauf erst die Orchideentöpfe setzt, ist schon viel erreicht. Man kann auch mit Hilfe von Plastikfolien verdunstungshemmende Hüllen schaffen, die für genügend Feuchtigkeit sorgen.