Pflanzenkunde

 

Lycaste skinnerl

 

 

 

 

 

Lycaste skinneri

Nach Lycaste, der Tochter des Königs Priamos von Troja, hat der englische Botaniker John Lindley eine der schönsten Orchideen benannt. Die Art, die in den Gebirgen Guatemalas und Mexikos beheimatet ist, Lycaste skinneri, gehört in ihrer weiß-resenroten Pracht nicht nur zu den am meisten ansprechenden, sondern auch zu den für die Zimmerpflege am besten geeigneten Pflanzen dieser Gattung.

Wenn man nur etwas auf die Eigenheiten der Lycaste eingeht, wird sie alljährlich dankbar blühen und unsere Zeit für die tägliche Blumenpflege nicht über Gebühr beanspruchen.

Wichtig und entscheidend ist es, daß die natürliche Ruhezeit im Herbst und im Winter, also mehr als drei Monate, genau eingehalten wird. Beginnen die Blätter gelb zu werden, so muß man das Gießen allmählich einstellen. Die Blätter fallen nach und nach ganz ab. Es bleiben nur noch die kahlen Scheinbulben, die Speicherorgane und Reservebehälter für die Dürrezeiten in den mittelamerikanischen Bergen. Diese Pseudobulben dürfen jedoch keinesfalls schrumpfen. In sehr beschränktem Maße wird deshalb hin und wieder bewässert. Der Standort soll hell sein und kühler als im Sommer.

Zwischen Oktober und März entwickeln sich die köstlichen Blüten vom Grund der Scheinbulbe her. Sie halten sich über viele Wochen.

Nach der Blütezeit erfolgt mit dem beginnenden Neutrieb im zeitigen Frühjahr das Verpflanzen in einen fertigen Orchideenpflanzstoff. Er ist in Spezialbetrieben erhältlich. Die Wurzeln bestimmter Farne, Sphagnum-Moos und etwas Rasen-Erde sind die Hauptbestandteile.

Im Sommer bekommt die herrliche Pflanze reichlich Regenwasser oder anderes kalkfreies, beziehungsweise angesäuertes Wasser. Die Luft wird durch Versprühen und Verdunstungsschalen recht feucht gehalten. Vor der direkten Sonnenbestrahlung muß die Lycaste geschützt werden. Am vorteilhaftesten ist sie in einem Zimmergewächshaus untergebracht.

Die Pflege dieser schönen Orchidee ist nicht sonderlich zeitraubend und auch nicht übermäßig schwierig - die Freude über die bezaubernde Blüte ist ungetrübt.