Pflanzenkunde

 

Anthurium

 

 

 

 

 

Das Anthurium

Die Flamingoblume (Anthurium scherzerianum) ist eine zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) gehörige Pflanze aus den feuchtwarmen Wäldern des tropischen Mittelamerika.

Wir bekommen sie meistens als Topfblume. Ihre eigenartigen, wochenlang haltbaren Blüten haben eine sanft geschwungene, korallenrote Blütenscheide. (Es gibt daneben auch rosa und weiße Tönungen.) An den späterhin oft zur Spirale gedrehten Kolben sitzen in reicher Zahl die eigentlichen (gelben) Blüten. Bei regelmäßiger Pflege bilden sich die flamingogleichen Blüten während des ganzen Jahres. Aus diesem Grunde gehört das anthurium zu den beliebtesten Topfpflanzen überhaupt.

Die Weiterzucht allerdings stellt einige Anforderungen an die Umgebung. Am besten steht die tropische Pflanze in einem technisch vollendeten Blumenfenster, in dem auch die nötige Feuchtigkeit vorhanden ist, oder in einem richtigen Wintergarten bei 18 - 20 Grad in feuchtwarmer Atmosphäre, recht hell, aber vor direktem Sonnenlicht geschützt. Entscheidend ist jedoch die hohe Luftfeuchtigkeit, die durch reichliches Gießen und Besprühen mit handwarmen kalkfreiem Wasser (Regenwasser) erzielt wird.

Außerdem ist die lockere und humose Erdmischung wichtig, die aus großer Laub- und torfiger Heideerde, vermischt mit Sand, Lehm und feingehacktem Sphagnum-Moos, bestehen soll. Umgepflanzt wird zeitig im Frühjahr. Dabei kann der unten teilweise abgestorbene Wurzelstock etwas eingekürzt und dadurch die Pflanze im Topf wieder etwas tiefer gesetzt werden. Auf jedenfall muß der allmählich immer mehr nach oben wachsende Stamm mit der feuchten Moosmischung hoch eingepackt werden. Dabei darf das regelmäßige Düngen nicht vergessen werden.

Gelegendlich begegnen wir neuerdings einer größeren Art, dem Anthurium andreanum (unser Bild). Sie unterscheidet sich vom Anthurium scherzerianum auch dadurch, daß sie weniger Blüten hat. Diese halb kletternde Form mit herzförmigen Blättern stammt aus Kolumbien, wo sie an feuchten Felsen im Moos wächst. Sie verlangt die gleiche Pflege wie ihre zierlichere Artgenossin.