Pflanzenkunde

 

Usambara - Veilchen

 

 

 

 

 

Das Usambara - Veilchen

Alle tropischen Gesnerien-Gewächse können ohne Wärme und Luftfeuchtigkeit nicht gedeihen. Auch die aus den schattig-feuchten Wäldern der Usambara-Berge Ostafrikas stammende Saintpaulia ionantha braucht viel Wasser und einen wohltemperierten Standort. Ihren botanischen Namen verdankt sie dem schlesischen Hofmarschall Saint Paul-Illaire. Im Volksmund wird sie wegen der Ähnlichkeit ihrer blau-violetten Blüten mit unserem Gartenveilchen schlicht Usambara-Veilchen genannt.

In den letzten Jahren sind in den Vereinigten Staaten sehr viele neue Sorten gezüchtet worden. Der Blütenreichtum wurde beträchtlich gesteigert und der Farbton von tiefem Blauviolett über Rosa bis zu reinem Weiß abgewandelt. So ist es leicht erklärlich, das die ansprechende, kleine, blütenübersäte Topfpflanze immer mehr begehrt ist.

Ihre Pflege verlangt einiges Eingehen auf ihre Lebensansprüche. Die Erde muß sehr humushaltig sein. Alte Kompost- oder Lauberde mit reichlichem Torfmullzusatz speichert die nötige Feuchtigkeit am besten.

Versuchen Sie es einmal mit einem Untersatz, den Sie mit grobem Kies und Wasser füllen. Auf den Kies, knapp über dem Wasserspiegel, kommt der Topf mit dem Usambara-Veilchen. Die Verdunstung aus der Schale bietet den Blättern die gewünschte Labung, und die Wurzeln können, wenn sie Verlangen danach haben, sich noch wasser herausziehen, indem sie ein wenig durch das Abzugsloch wachsen.

Vor direktem Sonnenlicht, überhaupt vor zu großer Helligkeit, muß man die Saintpaulia schützen. Sie ist ja eine Schattenpflanze. Wenn helles Licht auf die feuchten Blattpartien trifft, entstehen die unangenehmen gelben Flecken. Ein südliches Fenster ist deshalb nicht der rechte Standort. Im Schutze einer Jalousie oder hinter Zeitungspapier mag es vielleicht gehen; besser ist jedoch ein schattiger Platz. Auf Bewegung und Zugluft reagiert das Usambara-Veilchen unweigerlich mit dem Abwerfen der Blüten.

Die Vermehrungsart der kleinen Pflanze ist recht reizvoll, aber sie setzt eine Temperatur von über 20 Grad voraus. Aus einem einzelnen Blatt, das mit seinem etwa fünf Zentimeter langen Stiel flach in ein Gemisch aus Sand und Torfmull unter Glas gesteckt wird, können Sie innerhalb weniger Wochen eine neue Jungpflanze ziehen. Ist ihr rosettenartiger Aufbau kräftig genug, so wird sie in einen kleinen Topf oder in eine Blumenschale gepflanzt. Über zahlreichen dichtbehaarten Löffelblättern leuchten dann von Herbst bis Frühling wieder samtene violette >Veilchenblüten<.