Pflanzenkunde

 

Granatbaum

 

 

 

 

Der Granatbaum

Der im Orient vorkommende und im punischen Gebiet (Tunis) seit alters her angebaute gewöhnliche Granatbaum >Punica granatum< ist ein dichtverzweigter dorniger Busch. Aus den granatroten Blüten entwickeln sich die Granatäpfel. Dieses unseren Äpfeln ähnliche Gehölz hat schon in uralten Zeiten Obstgärten und Parks geziert. Aus der Rinde wurde ein Wurmmittel gewonnen.

Für die Zimmerkultur ist die wilde Art zu sparrig. Man züchtet die Zwergform >Punica granatum var. nana<, die bei richtiger Behandlung überreich blüht und gedeiht.

Die Pflanzen werden im Frühjahr mit der Rosenschere gehörig ausgelichtet. Alles schwache Holz wird entfernt, die verbleibeden stärkeren Triebe werden gekürzt. Nun kommt der Topf an einen sonnigen, warmen, geschützten, aber sehr luftigen Platz im Garten oder auf dem Balkon. Viel Wasser und reichlich aufgelöster Geflügeldung helfen dem kraftvollen Durchtrieb nach.

Dann soll die Pflanze Ruhe haben, damit die Triebe ausreifen können. Ab August wird nur noch sparsam bewässert. Das sichert die volle Blütenentfaltung im kommenden Jahr.

Ein kühler Keller oder ein unbeheizter Raum, der hell und luftig ist, eignet sich am besten zum Überwintern des Bäumchens. Wenig Wasser geben !!!

Die jüngeren Gewächse werden jedes Jahr im Frühjahr umgepflanzt. Die kräftige Erde wird aus Lehm, Lauberde, Dungerde und Sand gemischt. Später wird jedes zweite Jahr, ganz alte Pflanzen werden alle fünf Jahre umgetopft. Die Gefäße sollen so klein wie nur möglich sein. Oft ist es ratsam, nur die obere Erdschicht zu entfernen und statt dessen eine Lage alten verrotteten Kuhdungs oder ein Gemisch aus Erde und Taubendung daraufzufüllen.

Oberstes Gebot zur Pflege der Granatbäumchen ist: Im Frühjahr Rückschnitt und Auslichten, im Sommer Dünger und Wärme, im Herbst Ausreifen, im Winter Kühle. Auf diese weise können die hübschen Pflanzen sehr alt werden.

Vermehren lassen sich Granatbäumchen aus dem fingerlangen Steckholz, das beim Rückschnitt im Winter abfällt, oder aus halbausgereiften krautigen Stecklingen im Sommer. Sie können auch aus Samen gezüchtet werden. Nach mehrfachem Umpflanzen und Stutzen bei stetiger Wärme entwickeln sich überraschend schnell schöne buschige Pflanzen.