Pflanzenkunde

 

Judenbart

 

 

 

 

 

Der Judenbart

Eine der hübschesten und zierlichsten Gewächse für Ampeln und Wandtöpfe ist eine kleine Pflanze aus der umfangreichen Familie der Steinbrechgewächse: der Judenbart (Saxifraga sarmentosa). Er stammt aus China und Japan. Zwei Formen sind seit langem in Europa bekannt: die einfache mit den hell- und die Unterart tricolor, also die dreifarbige. Sie hat weiß-grün gescheckte Blätter, die rot umrandet sind.

Das Verführerische an diesen beiden Formen sind die Ausläufer-Jungpflanzen, die wie Fäden seitlich am Topf herunterhängen. Aus ihnen lassen sich durch einfaches Einpflanzen in kleine Töpfe immer neue Judenbart-Ampeln ziehen.

Die Saxifraga sarmentosa verlangt einen hellen Standort. Eine mittlere bis kühle Zimmertemperatur ist für die Entwicklung des Gewächses am vorteilhaftesten. Während der Wachstumsmonate im Sommer (Mai bis August) wird reichlich Wasser verabreicht. Gelegentlich kann eine schwache Düngerlösung zugefügt werden. Gegossen wird aber grundsätzlich nur, wenn der Wurzelballen eben trocken geworden ist. Im Winter ist beim Bewässern äußerste Vorsicht geboten: Die Wurzeln faulen leicht und sterben dann ab.

Umgepflanzt wird der Judenbart im Frühjahr in durchlässige Komposterde. Dabei sollen die Töpfe niemals zu groß gewählt werden, weil sonst der Erdraum nicht völlig durchwurzelt werden kann. Diese Tatsache jedoch würde sich im Winter sehr nachteilig auswirken.

Die dreifarbige Unterart Saxifraga tricolor ist in allen ihren Lebensäußerungen anspruchsvoller, weniger wüchsig und enpfindlicher gegen Nässe im Winter als die Stammform. Ihre Erde muß leichter und durchlässiger sein.

Die Blüte des Judenbarts erscheint im Sommer: An einer locker aufrecht stehenden Rispe zeigen sich winzige, zierlich weiße oder rosafarbene Blütenblättchen, die im Schlund gefleckt sind. Wer mehr Wert auf eine üppige Entwicklung der Blätter legt, kann auf die Ausbildung dieser unscheinbaren Blütenranke verzichten.