Pflanzenkunde

 

Korallenstrauch

 

 

 

Der Korallenstrauch

Unter den Verwandten der Kartoffel, der Tomate und der Eierfrucht, die alle zu der für den Menschen so ungemein nützlichen Gattung Solanum (Nachtschattengewächse) gehören, gibt es auch einige Arten, die als Zierpflanzen sehr beliebt sind: Solanum capsicastrum zum Beispiel aus Süd-Brasilien und uruquay, ein Halbstrauch, dessen Neigung, schöne Früchte zu bilden, in der Sorte >New Paterson< seine züchterische Vollendung gefunden hat.

Diese Topfpflanzen blühen im Sommer mit kleinen weißen Sternblüten, denen der Kartoffel nicht unähnlich. Das schönste sind jedoch die zum Herbst hin ausgebildeten orangeroten Früchte. Diese sind allerdings giftig, und wo Kinder im Hause sind, ist also Vorsicht geboten. Aber die Pflanze sieht in ihrem Früchteschmuck so reizvoll aus, daß man diese Unannehmlichkeit in Kauf nehmen sollte. Die Beeren halten sich bei einer Temperatur von etwa 10 Grad monatelang. Man gießt nur mäßig, weil sonst die Blätter abfallen könnten.

Die >Korallensträucher< wie die Pflanzen bei uns heißen, werden im Winter unter Glas aus Samen oder Stecklingen gezogen, mehrfach gestutzt und in kleine Töpfe mit magerer Erde gepflanzt. Die Bezeichnung >Solanus< kommt von dem lateinischen Namen für Sonne: Das Gewächs braucht viel Licht und Luft.

Im Sommer kann der Korallenstrauch auf dem Balkon oder im Garten stehen. Den Winter über soll die Temperatur nicht höher als zehn Grad sein, sonst findet sich Ungeziefer ein und entwickeln sich allzulange Triebe.

Nach dem Abfallen der Beeren im Frühjahr wird in sandig-lehmige Komposterde umgepflanzt. Dabei muß das Solanum tüchtig zurückgeschnitten werden.

Im Volksglauben hat sich bis zum heutigen Tage die Überzeugung erhalten, daß der Nachtschatten die bösen Nachtgeister aus dem Hause vertreibe. Vielleicht trifft das auch auf unseren Korallenstrauch zu !