Pflanzenkunde

 

Myrte

 

 

 

 

 

Die Myrte

An den warmen Hängen der Länder, die das Mittelmeer umgrenzen, wächst zusammen mit Rosmarin und Lavendel die Myrte (Myrtus communis). Ihre biegsamen Zweige mit den zierlichen sattgrünen Blättern und den zarten weißen Blüten lösten im Mittelalter den bis dahin üblichen Brautstrauß aus Rosmarin ab. Seitdem ist der Myrtenzweig zum symbol der Hochzeit geworden.

Auf vielen Fensterbrettern und in Wintergärten wird der immergrüne Strauch auch heute noch liebevoll gepflegt. Ausschlaggebend für das gute Fortkommen des Busches ist gleichmäßige Temperatur. Die Myrte verträgt weder Frost noch Wärme. Am liebsten steht sie ganz dicht am Fenster. Die Topferde soll ständig mäßig feucht sein; trotzdem gibt man im Winter nur sehr wenig Wasser. Im Sommer braucht die Pflanze natürlich mehr Feuchtigkeit. Wer einen Garten hat, sollte sie an leicht schattiger Stelle unterbringen; denn unter freien Himmel gedeiht sie am besten.

Jüngere Pflanzen können in jedem Frühjahr umgetopft werden, ältere nur alle zwei bis drei Jahre. Als Erde empfiehlt sich eine Mischung von kräftiger Komposterde, Nadelwalderde, etwas Lehm und Sand. Jüngere Bäumchen erhalten wöchentlich einen schwachen Dungguß. Der neue Topf wird stets recht knapp bemessen. Außerdem darf der Stamm niemals tiefer gesetzt werden, als er zuvor gestanden hat; sonst geht das Gewächs ein.

Wer gern einen akkuraten, runden Busch haben möchte, formiert die Krone im Hochsommer etwas. Doch sollen dabei nicht alle neuen Blütenknospen-Anlagen wergeschnitten werden, sondern nur die längsten hervorgeschossenen Spitzen. Diese können dann gleich als Stecklinge zur weiterzucht benutzt werden. Sie werden in feuchten Sand gesteckt. Unter einer Glasglocke an einem kühlen, schattigen Ort schlagen sie bald Wurzeln.