Pflanzenkunde

 

Cissus

 

 

 

 

 

Der Cissus

Kletternde und hängende Grünpflanzen haben die Wintergärten und die Blumenfenster, die Treppenhäuser, Empfangshallen und Wartezimmer, die Innenräume der Gaststätten und die Schaufenster der Warenhäuser erobert. Überall begegnen wir dem freundlich rankenden Grün.

Das dekorativste Gewächs unter all den immergrünen Pflanzen, die heute in keinem Haus fehlen, ist wohl die Klimme (Cissus antarctica), auch russischer Wein genannt. Sie stammt aus Australien und trägt in manchen Gegenden den Namen >Känguruh-Klimme<. Ihre dicht mit Blättern besetzten üppigen Reben überspinnen ganze Wandflächen, wenn sie an einem Bambusgerüst klettern können.

Entscheidend für das dauerhafte Gedeihen des Cissus sind gleichbleibende, gemäßigte Temperatur und frische, feuchte Luft. Abfallende Blätter gehen zu lasten trockener Luft, zu starken Lichtmangels und allzu großer Wärme. Verliert die Klimme ihre gezackten Blätter, so ist äußerste Vorsicht geboten. Man gibt sie am besten in ein Gewächshaus oder stellt sie (im Sommer) zur Erholung ins Freie.

Noch leichter als der Cissus antarctica findet sich die rautenblättrige Klimme (Rhoicissus rhomboidea; aus Natal/Südafrika), oft auch als >Königswein< bezeichnet, mit unseren Häuslichen klimatischen Verhältnissen ab. Sie kann schon etwas Lichtmangel vertragen, solange die Temperatur gleichbleibend mäßig ist. Im Frühling, wenn die Tage wieder länger werden und die Pflanze mehr Tageslicht bekommt, reagiert sie dann mit vielfachem Austrieb nach allen Seiten. Natürlich will sie gut ernährt werden. Vom März bis zum Ende des Sommers genügt eine leichte Flüssigdüngung.

Alljährlich wird die Grünpflanze in ein etwas größeres Gefäß mit stark nährstoffhaltiger Erdmischung umgetopft. Scharfer Sand und Scherben auf dem Grund des Topfes gewährleisten guten Wasserabzug. (Der Topf darf nicht zu groß sein.) Tägliches Besprühen mit dem Zerstäuber oder Hinausstellen bei warmem Regen dankt der Cissus mit bizarren, kräftigen Blattranken.

Bei Ampelpflanzen läßt sich das zu schnelle Austrocknen der Topfballen durch Übertöpfe verhindern, die mit feuchtem Moos oder mit Torfmull gefüttert sind.