Pflanzenkunde

 

Sanchezia nobilis

 

 

 

 

 

Sanchezia nobilis

Wer seinem Blumenfenster einen hellen, belebenden Akzent verleihen will, sollte sich eine >Sanchezia< besorgen. Dem Uneingeweihten mag es schwerfallen, die malerische Tropenpflanze von der Aphelandra (wir besprachen sie im Sommer 1957 an dieser Stelle) zu unterscheiden. Die beiden Pflanzen ähneln einander in Wuchs und Blattwerk. Beide gehören zur Familie der Acanthaceae oder Bärenklaugewächse. Die nach dem spanischen Botaniker Jos. Sanchez benannte >Sanchezia nobilis< aus Ekuador besticht vor allem durch ihre dekorative Belaubung, während die Aphelandra eine reizvolle, ährenartig gewachsene Blüte hat. Die (im Winter erscheinenden) Blüten der Sanchezia sind unbedeutend. Um so eindrucksvoller sind ihre hellgrünen Blätter, die von goldgelben Streifen dem Verlauf der Blattnerven folgend durchzogen sind. (Die Aphelandra hat weiße Streifen im dunkelgrünen Blatt).

Die Sanchezia stammt aus den Tropen und verlangt auch in unserem winterlichen Blumenfenster 18 Grad Wärme und sehr feuchte Luft. Sie muß stets sehr reichlich gegossen werden. Bei geringerer Temperatur wird die Wassermenge entsprechend reduziert und dem jeweiligen Bedarf angepaßt.

Nach einiger Zeit schießen die ursprünglichen Halbsträucher immer mehr in die Höhe und verlieren die unteren Blätter. Man kann versuchen, der Pflanze durch stufenweisen Rückschnitt eine schönere Form zu geben. Das gelingt jedoch nicht immer. In den meisten Fällen wird die Neuanzucht aus Kopfstecklingen günstiger sein. Allerdings gehört dazu ein Vermehrungsbeet mit hohen Temperaturen und erheblicher Luftfeuchtigkeit bei leichter Beschattung gegen Sonne. Sobald der Topf von der Pflanze stärker durchwurzelt ist, wird im Frühling in ein etwas geräumigeres Gefäß umgepflanzt. Man verwendet eine sehr humose, lockere Erdmischung aus alter Lauberde, Kuhdung-Erde und Torfmull.

Ist die Luft für die Sanchezia zu trocken, so zeigen sich in den engen Blattwinkeln die hartnäckigen Wolläuse. Sobald man sie entdeckt, muß man ihnen energisch zu Leibe gehen: mit einem Pinsel, einer alten Zahnbürste oder einem Schwamm und lauwarmem Wasser. Wichtig ist, daß das Wasser etwa 20 Grad hat. Kann man die Wolläuse damit noch nicht ausrotten, dann betupft man die Tiere mit Petroleum oder Spiritus und anderen Vernichtungsmitteln. Nur muß stets darauf geachtet werden, daß der Topf und die Topferde von keinem der Mittel benetzt werden. Am besten hält man den Ballen nach oben, während man das Blattwerk in die Flüssigkeit taucht und das Ungeziefer mit dem Schwamm abstreift.