Pflanzenkunde

 

Geigenfeige

 

 

 

 

 

 

Die Geigenfeige (Ficus lyrata)

Unter den Gummibäumen und Verwandten der Feige, die die Römer >Ficus< nannten, besticht besonders eine Art durch ihr dekoratives, dunkelgrünes, glänzendes Blatt: die aus China stammende leierförmige Feige, Ficuslyrata, auch Ficus pandurata bezeichnet.

Dieser etwas langsam wachsende Baum ist eine der edelsten Erscheinungen unter der großen Zahl von Artgenossen. Er verlangt allerdings auch einen erheblichen Aufwand an Pflege. Wenn er wachsen soll, bedarf er größerer Wärme und größerer Luftfeuchtigkeit als der gewöhnliche Gummibaum. Man muß ihn öfter mit lauwarmen Wasser abbrausen und die ledrigen Blätter mehere Male in der Woche mit dem Schwamm waschen.

Die Geigenfeige will hell stehen, jedoch verträgt sie direkte Sonnenbestrahlung nicht. Im Sommer, sobald die Erde trocken zu werden beginnt, braucht sie Wasser. Dann und wann tut eine Düngung sehr gut. Im Winter ist beim Gießen größte Vorsicht geboten, gerade weil es ein wenig an Licht mangeln wird. Die Temperatur kann etwa 15 Grad sein. Der Topf soll niemals in wasser stehen!.

Zunächst scheint es, als könnten dem zähledrigen Gesellen Unbilden nichts anhaben. Doch eines Tages rächen sich alle Fehler auf einmal - die Blätter fallen ab. Und wo sie sich einmal gelöst haben, wächst so leicht wieder keines nach. Meist rührt der Blattfall von zu großer Nässe bei Mangel an Licht her, manchmal auch von zu hoher, seltener von zu niedriger Temperatur.

Umgepflanzt wird im Frühjahr in eine nahrhafte Erdmischung aus guter alter Komposterde mit Torfmull und Sandbeimengung, der noch Hornspäne zugegeben werden können. Erst durchdringend angießen, dann nicht zuviel bewässern. Wenn sich die neuen Wurzeln gebildet haben, beginnt man, mehr zu gießen. Eine leichte Düngung bis Ende des Sommers ist vorteilhaft.

Falls die Wurzeln krank geworden sind (durch zuviel oder zuwenig Wasser) muß sofort in eine sandhaltige, gut durchlässige Erde umgetopft werden.

Die Vermehrung ist nicht ganz einfach. Man muß sie Spezialbetrieben überlassen. Der Pflanzenliebhaber hat damit selten Glück. Es ist viel zu umständlich, die klimatischen Voraussetzungen zu schaffen.