Pflanzenkunde

 

Geweihfarn

 

 

 

 

Der Geweihfarn

Immer häufiger begegnen wir dem Hirschgeweihfarn (Platyceerium granae), der sich mit seinen bizarren Blattgebilden großer Beliebtheit erfreut. Seinen deutschen Namen trägt er wegen der Form seiner Sporenwedel, an deren enden die Sporenbehälter in unregelmäßigen Häufchen sitzen. Außerdem hat er noch andere, nicht fruchtende Blätter, die sogenannten Nischenblätter, von denen mehere, oftmals übereinanderliegend, für das Umklammern des Aststückes und das Daranfesthalten wie auch für die Nahrungsbeschaffung zu sorgen haben. Denn hinter ihrem Schild sammelt sich Laub. Es wird zu Humus und Nahrung der Wurzeln. Diese anschmiegsamen Gebilde sind wohl das Bestechenste an der Pflanze.

Der standort des hirschgeweihfarns soll leicht schattig sein, die Luft so feucht wie möglich. Die Temperatur muß etwas über 12 Grad liegen. Am besten wird das Gewächs auf ein Aststück oder auf Korkrinde montiert, indem man sie mit Orchideenpflanzstoff zusammen darauf festbindet. Diesen Pflanzstoff muß man sich in einem Spezialbetrieb beschaffen. Es wird aus Waldsphagnum, Wurzeln und Osmunda und Polypodium und halbverottetem Buchenlaub (die letzten drei Arten grob zerhackt) zusammengesetzt. Er gewährleistet durch seinen Humusgehalt und seine wasserhaltende Kraft bei gleichzeitiger Luftdurchlässigkeit ein gutes Gedeihen der eigenartigen Pflanzengestalt.

Zur Bewässerung des Geweihfarns darf niemals Leitungswasser verwendet werden: Abgekochtes oder abgestandenes Wasser, am besten jedoch Regenwasser!!.

Auf Krk montierte Pflanzen werden in temperiertes Wasser (über 20 Grad) getaucht. Im Pflanzenstoff verwurzelte Geweihfarne sprengt man am vorteilhaftesten regelmäßig ab. Zeigen sich braune Spitzen an den Blattenden, so ist das ein zeichen dafür, daß die Luft viel zuwenig Feuchtigkeit enthält.

Manchmal entwickeln sich an den Wurzelsprossen junge Pflanzen, die man abtrennen und wie die Mutterpflanze aufmontieren kann. Die in den Spezialgärtnereien übliche Anzuchtmethode aus Sporen erfordert so viele klimatische Voraussetzungen und eine so große Portion Geschicklichkeit, daß es ratsam ist, sich all dieser Mühen garnicht erst zu unterziehen, sondern einfach eine fertig vorkultivierte Pflanze zu erwerben.