Pflanzenkunde

 

Amaryllis

 

 

 

 

 

Die Amaryllis

Wissen Sie, daß Ihre schöne Amaryllis eigentlich gar keine Amaryllis ist, sondern ein Band-Ritterstern? >Amaryllis< ist nur der Sammelname für etliche ähnliche Zwiebelgewächse aus einer großen Familie, von denen einige vor 150 Jahren zur Züchtung der heute bekannten Pflanze herangezogen wurden.

In Südamerika, der Heimat der Hippeastrum vittatum (so die botanische Bezeichnung), gibt es viele Arten des Rittersterns. In unseren kühleren Breiten hat vor allem eine - eben der Band-Ritterstern - als anspruchsvolle Zimmerpflanze viele Freunde gewonnen. Die prächtigen, schöngezeichneten roten und weißen Blüten sind der Stolz jedes Blumenliebhabers. Aber nicht jeder, der eine solche Zwiebel liebevoll hegt und pflegt, wird im Winter mit einem stolzen Blütenstengel belohnt.

Die Amaryllis - bleiben wir schon bei diesem Namen, unter dem jeder sie kennt - will besonders behutsam behandelt werden. Nach der Blüte wird der Schaft abgeschnitten. Der Topf kommt ans Fenster eines warmen, sonnigen Zimmers. Bald entwickeln sich die schwerförmigen Blätter üppig. Mit zunehmenden Wachstum muß reichlicher begossen werden. Einmal wöchendlich wird mit einer Nährlösung gedüngt. Wer einen Garten hat, senkt den Topf an einem lichten Platz in die Erde. Vom August an wird nur wenig bewässert. Die Blätter fallen nacheinander ab.

Von september bis Weihnachten etwa hat die Pflanze einen schattigen Ruheplatz im Zimmer. Sie wird fast garnicht begossen. Erst wenn der Blütenschaft handbreit aus der Zwiebel herausschaut, darf zum erstenmal wieder bewässert werden. Der Topf wandert nun ans Fenster zurück.

Von jetzt an müssen Sie für eine gleichmäßige Feuchtigkeit der Erde sorgen; denn nun sollen sich auch die Blätter wieder neu entwickeln. Bei gutem Licht und mäßiger Wärme halten sie die herrlich gemaserten Blütenkelche wochenlang.

Umgetopft wird der Ritterstern erst nach der Blüte. Am besten besorgt das aber der Gärtner, der genau weiß, wie man die durchlässige Mischung aus Lauberde und gedüngtem Lehm mit einer Beimischung von scharfem Sand zusammenstellt.

Ist es wirklich so schwer, die Ansprüche dieser Blumenzwiebel zu befriedigen? Wenn man ihre Bedürfnisse kennt, dürfte es doch recht einfach sein! Eine wunderschöne Blütenkrone ist der Lohn für Ihre monatelange Sorgfalt und Mühe.