Pflanzenkunde

 

Aloe arborescens

 

 

 

 

 

Aloe arborescens

Die baumförmige >Aloe aborescens< stammt vom Cap der Guten Hoffnung, wo diese Wüstenpflanze in der vollen Sonnenglut ihr Dasein behauptet. Das bizarre Bäumchen gehört zu den sukkulenten Liliengewächsen, von denen es in Afrika 180 Arten gibt. In früheren zeiten wurden der widerstandsfähigen Aloe vielfältige Heilwirkungen zugeschrieben, die ihr Bezeichnungen wie Brandblume, Pflasterbaum, Hühneraugenpflanze, Heil aller wunden u. a. eingetragen haben. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist lediglich erwiesen, daß Extrakte der >Aloeferox< als Abführmittel wirken und Gallen- und Hämorrhoidal-Leiden lindern.

Der sonnigste, heißeste Platz an einem Südfenster ist der Aloe gerade recht. Sie gedeiht gut im Zimmer, verträgt auch trockene Luft und Staub. Nur im Winter will sie fast trocken stehen. Im Sommer dagegen verlangt sie an einem luftigen Standort viel Feuchtigkeit. Deshalb wird sie am besten im Garten mit dem Topf an vollsonniger Stelle eingesenkt oder auf dem Balkon untergebracht.

Man verwendet als Pflanzenerde eine sandige Komposterde und gibt unten in den Topf einige Scherben und groben Kies, um den flotten Wasserabzug zu sichern. Der Topf wird stets so klein wie möglich gewählt; gedüngt wird überhaupt nicht.

Ist eine Aloe wirklich einmal am Grunde angefault, so schneiden wir den schlecht gewordenen Teil bis in das gesunde Fleisch hinein mit einem scharfen Messer weg und lassen den noch guten oberen Teil einige Zeit warm und trocken liegen, bis die Schnittstelle eingetrocknet und damit die Brutstätte für Bakterien vernichtet ist. Nun können wir diesen heilen Teil in einen Topf mit sandiger Erde stecken. Mit dem Gießen beginnen wir erst, wenn sich neue Wurzeln gebildet haben. Etwas Holzkohlen-Beigabe zur Erde beugt neuer Fäulnis vor, weil sie antiseptisch wirkt.

Oft zeigt sich auch ein roter Blütenstand. Er hält sich recht lange an der Pflanze und gibt dem fremdartigen Pflanzenkind ein liebliches Aussehen.

Die Sprosse, die sich seitlich bilden, werden im Frühjahr abgetrennt. Daraus lassen sich leicht neue Aloe-Bäumchen ziehen. Es ist ratsam, immer wieder junge Pflänzchen zu züchten, weil das Wüstengewächs sehr schnell einen kahlen Stamm bekommt; denn es ist ja fast unmöglich, in der Wohnung das erforderliche, allseitig die Aloe umflutende volle Tageslicht zu beschaffen.

Die Treibspitzen oder Seitensprosse kommen nach dem Abtrocknen sofort in kleine Schalen mit sandiger Erde und werden gleich ganz hell am Fenster aufgestellt, wo sie gewiß ohne Schwierigkeiten schnell Fortschritte machen.