Pflanzenkunde

 

Gummibaum

 

 

 

 

 

Der Gummibaum

Der Gummibaum macht jetzt eine schlechte zeit durch. Man merkt es ihm gleich an, dazu sind seine Organe zu zählebig. Doch eines Tages entdecken Sie plötzlich ein gelbes Blatt. nach einiger zeit fällt es ab, und bald folgt ein weiteres.

Woran liegt das?

Der Gummibaum (sein botanischer Name lautet Ficus elastica) ist in seiner Heimat, den tropischen Urwaldgebieten Ostindiens, ein Kletterbaum von außerordentlicher Vitalität. Er wächst im Urwaldhalbdunkel und folgt dem allgemeinem Drange zum Licht wie alle Pflanzen. In unseren Breiten ist es weit weniger hell als in den tropen, ganz zu schweigen von der viel zu trockenen Luft unserer Zimmer.

Der tägliche Tropenregen wird durch Übersprühen mit der Blumenspritze ersetzt, die Reinigung der Blätter von Staub hält die Poren offen. Soll der Gummibaum aber unten keine Blätter einbüßen und oben nicht endlos zur Decke schießen, so muß er wenigstens zwölf Stunden lang volles Licht erhalten und vor zu großer Wärme und Nässe im Winter behütet werden. Zwölf Grad Zimmertemperatur sind ausreichend. Erst wenn das Tageslicht wieder zunimmt, kann er auch mehr Wasser und Wärme vertragen. Von März bis September sind wöchendlich schwache Dunggüsse angebracht; dazu eignet sich besonders aufgelöster und verdünter Geflügeldung: ein bis drei Gramm Volldünger auf einen Liter handwarmes Wasser. Junge Gummibäume bekommen jähtlich, ältere nur alle zwei Jahre neue Erde.

Ist der Gummibaum bis zur Decke gewachsen, können Sie ihm (etwa einen Meter hoch über dem Topf) im April die Krone abschneiden. Mit vorsichtigem Gießen (nur bei Bedarf!) und regelmäßigem Düngen regen Sie den Durchtrieb von zwei bis drei schlafenden Knospen aus den Blattwinkeln an, so daß nach einigen Jahren ein mehrarmiger Gummibaum Ihr Zimmer schmückt.

Die abgeschnittene Spitze läßt sich zur weiterzucht einpflanzen, sofern sie schon an der alten Pflanze Wurzeln vorbilden konnte. Der geschickte Blumenfreund erreicht das, indem er die Spitze an der Stammstelle, die er einmal einzutopfen gedenkt, einkerbt und mit ständig feucht zu haltendem Sumpfmoos umwickelt. Der Stamm kann danach noch nach Wunsch verkürzt werden. Der daher auftretende Milchsaftstrom versiegt bald.

Die Hauptsache bei der an sich einfachen Pflege des gummibaumes ist, darauf zu achten, daß die Pflanze nicht >totgepflegt< wird. Bekommt sie zuviel Wasser, so erkranken die Wurzeln, die Blätter werden schlaff, der Baum geht ein.