Pflanzenkunde

 

Weihnachtskaktus

 

 

 

 

Der Weihnachtskaktus

unzählige leuchtend rote Blüten beschert das Epiphyllum-Bäumchen seinen Züchtern und Liebhabern alljährlich um die Weihnachtszeit. Sie kennen es nicht? Im Volksmund trägt es den Namen >Weihnachtskaktus<. Wissen Sie nun, welche Pflanzenart gemeint ist? Nicht wahr, sie ist ihnen ein lieber alter Freund? Nicht sonderlich anspruchsvoll, das kann man wirklich nicht sagen! Aber das Prachtstück verlangt eine ganz bestimmte Pflege, ohne die es seine bizarren Blütenglocken nicht verschwenderisch zur Schau stellt.

Streng wissenschaftlich heißt das Bäumchen Hygocactus truncatus. Der alte Name >Epiphyllum< bedeutet Gliederkaktus, eine Bezeichnung, die wohl von der seltsamen Struktur der zierlichen Zweige herrührt.

Wie viele unserer Topfpflanzen kommt auch der Weihnachtskaktus aus einer sonnendurchglühten Landschaft. Brasilien, genauer: das Bergland der Provinz Rio de Janeiro, ist seine Heimat.

Damit er schneller wächst und sich auch im kühleren Klima von Knospen übersät präsentiert, hat man ihn auf die stämmchenbildende Unterlage Peireskia gepfropft.

In Kaskaden hängen seine Gliederblätter abwärts, und wenn er von der Zeit nach der Blüte bis zum Mai warm und vor allen Dingen trocken gehalten wird, bildet er bei schwachem Gießen viele neue. An deren Enden erscheinen schließlich im Herbst im warmen Zimmer Unmengen von Blütenknospen. Von da ab heißt es: Etwas mehr gießen, immer gleichmäßige Wärme, viel Licht und die ganze Pflanze niemals mehr drehen.

Noch eins: das bäumchen darf keinen zu großen Topf haben, eher einen, der zu klein scheint, und keine rein lehmige oder überhaupt zu fette Erde. Gerade zeitweiliger Durst läßt den Weihnachtskaktus so reiche Blütenknospen ansetzen.

Im winter muß dann noch etwas mehr gegossen werden. Aber nicht zuviel des guten tun! sonst schrumpfen die prall grünen Glieder zusammen und werden rot, weil die Wurzeln faulen. Sind dagegen Erde und Zimmerluft trocken, so wirft das Bäumchen seine Blätter ab. Am Besten, Sie stellen auf die Heizung eine Verdunstungsschale, damit die Blätter aus der Luft genügend Feuchtigkeit gewinnen können. Daß der Weihnachtskaktus kein Freund von Zugluft ist, dürfte wohl selbstverständlich sein - wir brauchen nur an sein Ursprungsland zu denken. Dort bewegt sich im mittäglichen Sonnenglast kein Federflaum. Ersparen wir sie dem dankbaren Winterblüher also auch auf unserem Fensterbrett!