Pflanzenkunde

 

Königin der Nacht

 

 

 

 

 

Die Königin der Nacht

Die >Königin der Nacht<ist eine der zahlreichen schlanktriebigen Kakteen, die normalerweise recht anziehend wirken. Wahrhaft bezaubernd jedoch ist ihr phantastisches nächtliches Blühen.

In der Heilkunde ihres Heimatlandes spielt die Pflanze neben anderen Cereus-Arten eine bedeutende Rolle. Auch bei uns baut man die >Königin der Nacht< unter Glas an, um Extrakte zu gewinnen.

Es ist nicht schwer, ein kurzes Sproßstück des Kaktus nach eingehendem Abtrocknen der Schnittfläche zum Anwurzeln zu bringen. Das aus den feuchtwarmen Gebieten Mexikos stammende Gewächs liebt feuchte Luft und gröbere, humosere Erde als die sonstigen Kakteen-Arten. Sand und Lehm gehören ebenfalls in die Erdmischung.

Zur Wachstumszeit muß man die >Königin der Nacht< reichlich gießen. Die triebe werden an ein geeignetes Drahtgestell geheftet. Im Juni/Juli wird es aufregend: Dann erscheinen überall an den Sprossenweiße Wollschöpfe. Sie entpuppen sich bald als Blütenknospen. Eines Abends ist es dann soweit. Nach Sonnenuntergang öffnen sich die 25 cm großen weißen Blütenkelche mit der gold-ocker-farbenen Hülle, um für Stunden ihren berauschenden Duft zu verströmen. Schon nach Mitternacht schließen sich die Blütenkelche, die vielleicht vergeblich auf ihren Bestäuber gewartet haben, sofern wir nicht mit einem Pinselchen schnell etwas nachgeholfen haben. Am Morgen ist die prachtvolle Blüte schon verwelkt.

Aber die Pflanze übersteht wieder einen Winter. Wir halten sie trocken, luftig und hell. In dieser Zeit setzt sie ihre großen roten Fruchtkugeln an. Im nächsten Sommer werden wieder mehrere Blüten nacheinander in den Nächten aufbrechen.