Pflanzenkunde

 

Agave

 

 

 

 

 

Die Agave americano

An den Gestaden des Mittelmeeres grüßt sie uns von Felsen und Terassen, die >Herrliche< die >Erlauchte< wie der Name >Agave sagt. Das edle Liliengewächs muß schon frühzeitig aus seiner Heimat Mexiko, aus dem subtropischen, trockenheißen Teil Nordamerikas und aus westindien nach Europa gekommen sein, daß es sich so stark ausbreiten konnte. Sicherlich haben seine Anspruchslosigkeit und die imposante Erscheinung des gigantischen Blütenschafts zu der allgemeinen Beliebtheit der Agave beigetragen.

Nach zehn, meist nach dreißig, oft auch erst mit etwa fünfzig Jahren kommt eine ausgewachsene Agave zur Blüte. Aus diesem Grunde nennt man sie auch >Hundertjährige Aloe<. Bis zu acht Metern Höhe schießt die mächtige Rispe mit ihren zwanzig bis dreißig Ästen empor. Nach dem Blühen geht die Stammpflanze ein. Durch >Kindelbildung< an der Basis der Blattrosette hat sie aber schon frühzeitig für Nachfolge gesorgt.

Auch bei uns kann man das elegante sukkulente Gewächs in großen Schalen und Kübeln pflegen. Besonders die buntblättrige Form wirkt sehr dekorativ.

Im Sommer muß die Agave sehr hell und vollsonnig stehen. Gegossen wird ganz durchdringend. Zum Herbst muß man die Pflanze etwas hungern lassen und abhärten, damit sie den Winter in einem nur mäßig warmen Raum, bei fünf bis zehn Grad, gut überdauert. In dieser Zeit wird sparsam bewässert; hell und luftig sollte es trotzdem sein. Die Luft des Überwinterungsraumes ist besser trocken als feucht.

>Die Herrliche< wird nur selten umgepflanzt. Dazu verwendet man eine sandige, nährstoffarme Erde. Sie fördert die Blattzeichnung und unterstützt die allgemeine Haltbarkeit. Gediehe die Agave zu üppig, so käme der Liebhaber bald in Platzschwierigkeiten. Natürlich kommen in den Kübel unten Scherben und Kiesel, die für den Abzug des überflüssigen Gießwassers sorgen.