Pflanzenkunde

 

Die Geranie

 

 

 

 

 

Die Geranie

Der volkstümliche Name unserer meistverbreiteten Balkonblume ist nicht ganz richtig. Zur Gattung >Geranium< gehören einige winterharte Kranichschnabelgewächse unserer Breiten; die wilden Vorfahren der beliebten Topf- und Fensterblume dagegen sind als Pelargonium-Arten im subtropischen Südafrika heimisch. Aus den unansehnlichen Wildgewächsen haben die Züchter die großblumige Form der Gürtel- oder Zonenpelargonie (Pelargonium zonale) entwickelt. Dieser Name bezieht sich auf die >Zonierungen< der Blätter, die sich in dunkler Ringgestalt besonders bei hungrigem Stand in voller Sonne ausprägen.

Die Pelargonien lieben, ihrer subtropischen Herkunft entsprechend, Sonne und frische Luft. Reichliches Blühen wird durch einen gewissen Hunger hervorgerufen. Deshalb: Nicht zuviel gießen! Sonst faulen die Wurzeln. Zu enger Stand im Blumenkasten, fette Erde und zu reichliche Dunggaben rufen üppiges Trieb- und Blattwachstum hervor, erbringen aber keine Blüten.

Nach dem Überwintern im hellen, frostfreien Raum, wo außerordentlich wenig gegossen zu werden braucht, stellen wir die Pflanzen zeitig im Frühjahr heller und wärmer. Die alte Erde wird ausgeschüttelt, und die Pelargonien werden in eine Mischung aus lehmhaltiger Komposterde, nicht zu wenig Sand und Hornspänen gepflanzt. Alle schwachen Triebe müssen zurückgeschnitten werden, die stärkeren werden auf vier bis fünf Augen (Knospen) gekürzt. Im Sommer werden regelmäßig alle abgeblühten Blütendolden ausgeschnitten. Nach dem ersten erschöpfenden Blumenflor im Juni/Juli ist mehrfaches Rückschneiden vorteilhaft. Es verstärkt den neuen Durchtrieb und wirkt günstig auf den Knospenansatz. Wasser wird nach Bedarf gegeben.

Wenn man im kommenden Jahr wieder blühfähige Pflanzen haben will, müssen entweder die alten Pflanzen überwintert oder aus Stecklingen junge Pflanzen herangezogen werden. Blüten ohne Blütenknospenansatz werden einzeln an den Rand eines ganz kleinen Topfes oder zu mehreren in Schalen gesteckt. Das Erdgemisch soll neben leichter Komposterde und Torf hauptsächlich Sand enthalten. Vorsichtig gießen!! Denn abends wollen die Pflänzchen wieder abgetrocknet stehen.

Eine dankbare Abart dieser gewöhnlichen Pelargonie ist die Efeu-Pelargonie. Wegen des hängenden Wuchses fließt ihre leuchtende Blütenfülle kaskadengleich herab. Sie läßt sich aber kaum überwintern. Wer eine glückliche Hand hat, kann versuchen, sie im Herbst zu vermehren. Doch das gelingt leider nicht immer!.