Pflanzenkunde

 

Scilla

 

 

 

 

 

Scilla

Zu den beliebtesten und anspruchslosesten Frühlingsboten unserer Hausgärten gehören die Blausterne. Zunächst erblüht in unseren Rabatten Scilla tubergeniana aus Nordwestpersien. Ab Februar, oft noch unter Schnee, bringt sie ihre dunkelhimmelblauen Glöckchen ans Tageslicht. Wenn man sie mit den gelben Winterlingen (Eranthis) vereint, ergibt sich ein glücklicher Farbkontrast auf dem Frühlingsbeet.

Danach reckt unser heimischer, zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia) seine nicht ganz so dekorativen türkisblauen Blütensterne der Sonne entgegen. Dicht angesiedelte Kissen unter Haselbüschen oder zwischen Primeln sind ein bezaubernder Anblick.

Meist erst im März und im April kommt die bekannte Scilla sibirica, die aus Südrußland, Kleinasien und vom Balkan stammt, mit ihrer Unzahl geradezu funkelnder, leuchtend zyanblauer Blüten überall hervor. Oft sind es nur zwei bis drei, manchmal aber auch bis zu fünfzehn nickender Glöckchen an einem Blütenstiel über dichtem Blattwerk. Alle erscheinen fast gleichzeitig, ein üppiger blauer Teppich, der sich Jahr für Jahr verdichtet und sich weiter ausbreitet, wenn nur der Platz im Sommer trocken liegt, sei es durch die nach Süden gerichtete, sonnige Hanglage, sei es, weil der Boden mit Baum- und Strauchwurzeln durchsetzt ist.

Die Scilla sorgen durch Selbstaussaat für weitere Verbreitung. Der Boden darf schon ein wenig fett, aber nicht stark mit Gras bewachsen sein. (Eine zusammenhängende Grasdecke ist jeder Kulturpflanze abträglich.)

Die sehr großblumige und höherwachsende Sorte >Spring Beauty< ist das Schönste, was es zur Zeit in diesem einzigartigen Blau überhaupt gibt.

Um die blauen Frühlingskünder im Garten zu kultivieren, steckt man die kleinen Zwiebelchen im Herbst ein paar Zentimeter tief truppweise in die lockere Erde, und man hat dann keine Mühe mehr damit. Die Entfaltung der Blüten wird nun in jedem Jahr intensiver.