Pflanzenkunde

 

Trollblumen

 

 

 

 

 

Trollblumen

Von Mitte Mai bis Mitte Juni blüht auf Wiesen und Mooren, an feuchten Waldrändern und in Lichtungen - im Gebirge bis in 3000 m Höhe - die heimische  Trollblume (Trollius europaeus). Sie gehört zu den Ranunkelgewächsen und wird auch Goldranunkel genannt. Man findet sie von Skandinavien durch die Mittelgebirge über die Alpen bis zum Kaukasus. Auch in Nordamerika und im Himalaja kommt sie vor. Die heimische Art ist hell­chromgelb und nicht sehr großblütig.

Verlockender für die Gartenkultur waren die asiatischen Arten, aus denen viele reizvolle Sorten gezüchtet worden sind. Diese Stauden gedeihen in der Sonne wie im Halbschatten. Sie vertragen feuchte, aber auch trockenere Bodenverhältnisse. Allerdings bevorzugen sie im allgemeinen kühlfeuchte Lagen mit nahrhafter Humusdecke. Ausgesprochen sandig-trockene Böden sind nicht geeignet. Zur Blütezeit müssen die Trollblumen sehr reichlich gegossen werden.

Zwischen Rasenschmiele, Iris sibirica, und akeleiblättriger Wiesenraute nehmen sich die Trollius-Stauden mit den tief gelappten Blättern und den weit über dem Laub stehenden, großen gelben Kugelblüten besonders gut aus. Auch als Schnittblumen sind die Trollblumen geschätzt.

Neben den ballartigen Frühjahrsblühern gehören zu dieser Gattung auch noch einige schalenblütige Sommerblüher, die in ihrem einfachen Bau der goldgelben, offenen Blütenschalen noch mehr an die Verwandtschaft mit dem Hahnenfuß unserer Wiesen erinnern.

Die gezüchteten Sorten kann man nur durch Teilung der alten Stauden im Frühjahr sortenecht vermehren. Die Wildarten lassen sich besser aus Samen ziehen.

Zur Pflege der Trollstauden ist es notwendig, dem Beet alljährlich nahrhaften Kompost beizumischen. Dadurch wird der Boden gemulcht, und die Pflanze hat jederzeit genügend Feuchtigkeit aus dem Boden. Nach etlichen Jahren wird der Wurzelraum trotzdem erschöpft sein. Das Beet muß gründlich gelockert und mit Torfmull durchgearbeitet, alle Stauden müssen geteilt und neu eingepflanzt werden. Bei dieser Gelegenheit ist es ratsam, dem Boden gleichzeitig organischen und anorganischen Vorratsdünger mit beizumengen.