Pflanzenkunde

 

Schachbrettblume

 

 

 

 

 

Die Schachbrettblume

Auf den feuchten Wiesen Mitteleuropas, von England über Norwegen und Deutschland bis zum Kaukasus, hat sich trotz aller Kulturmaßnahmen noch immer ein ganz besonders reizvolles Liliengewächs gehalten, Fritillaria meleagris. Meleagris ist von dem Namen der Schwestern des griechischen Köniqs Meleager abgeleitet, die, wie die Sage berichtet, in Perlhühner verwandelt wurden. Bei uns nennt, man die bezaubernde Pflanze Kibitzel oder Schachbrettblume. Ihre dauerhafte Existenz verdankt sie wohl teilweise auch der Tatsache, daß die Zwiebel übelriechend ist und daher von den natürlichen Feinden solcher Gewächse verschmäht wird.

Im frisch sprießenden ersten Grase der moorigen, nie ganz trocken werdenden Wiesen erscheinen vom April bis Mai die weinrot-purpurnen Blütenglocken an dünnen Stengeln mit grasartigen Blättern. Die Blüten sind schon von außen gescheckt. Betrachtet man das viel lebhafter gefärbt Blüteninnere, dann fällt die rosa-weißlich gewürfelte Schachbrettzeichnung auf.

Das Kibitzel, wie die Blume in manchen Gegenden heißt, ist eine willige Gartenpflanze. Am besten werden die Zwiebeln im Herbst, sofort nachdem man sie im Samengeschäft gekauft hat, an schwach feuchten Uferrändern oder ähnlich gearteten Gartenstellen zwischen Polsterstaude gesteckt. Durch lange Lagerung erleide die Zwiebeln Schaden, sie vertragen kein Wärme und keine trockene Luft. Darum sollte man die Schachbrettblumen frühzeitig einkaufen und sofort pflanzen. Allerdings gibt es auch hierbei Ausnahmen: Iris hollandica, Ixia, Sparaxis müssen aus bestimmten Gründen recht spät im November gepflanzt werden.

Durch Brutzwiebeln und aus Samen verdichtet sich der Bestand an Fritillarien sehr bald. Dabei treten auch Farbvarianten auf. Es gibt jetzt sehr schöne weiße (die sich im Garten meist am stärksten vermehren), silberviolette und purpurviolette Gartensorten für die Liebhaber dieser lieblichen Blütenkleinode.

Gegenüber ihren stattlichen Verwandten, den Kaiserkronen, sind die Kibitzeier wirklich klein zu nennen. Die Vielzahl der anderen Verwandten der Fritillariengattung, die meist mit gelben Blütenglocken, aufwarten, sind ganz ähnlich gestaltet, ebenso zierlich und anmutig.

Für eine gute, flüssige, stark verdünnte Düngung während der Wachstumszeit. sind die Fritillarien alle sehr dankbar.