Pflanzenkunde

 

Iris hollandica

 

 

 

 

 

Iris hollandica

Der kluge Blumenfreund. sorgt schon im Herbst des Vorjahres dafür, daß sich die Gartenblumen im nächsten Sommer voll entfalten können. Das Blühen der vorsorglich dem Boden anvertrauten Blumenzwiebeln soll noch nicht enden, wenn die Blütenpracht der Narzissen und der Tulpen vergangen ist. Unter den Schwertlilien gibt es eine ganze Gruppe von Arten, die statt der fleischigen Rhizome (Wurzelstöcke) ovale Zwiebeln mit faseriger Hülle besitzen, aus denen sie im Vorsommer ihre schönen Blüten treiben.

Im Oktober/November, wenn schon fast alle Blumenzwiebeln in den Boden gebracht worden sind, werden die Schwertlilienzwiebeln an Stellen, wo nicht gegraben wird, in die Erde gesteckt. Am besten stehen sie zwischen niedrigen oder spättreibenden Polsterstauden und flachen Ziergräsern. Man steckt diese Zwiebeln so spät, weil sie sonst im Herbst noch Blätter treiben würden. Diese vertragen jedoch keinen Frost, und man müßte die Pflanze durch eine Reisigdecke  schützen. Tut man die Zwiebeln erst kurz vor dem ersten Frost in die Erde, so kommen die Blätter im Frühjahr richtig zur Entfaltung.

Vom Mai bis tief in den Juni erscheinen die köstlichen Blüten, die zu dem Schönsten gehören, was es im Blumenreich überhaupt gibt. Hellblau sind sie bei der Sorte >Wedgewood<, dunkelblau bei >Imperator<, gelb bei >Golden Harvest< und weiß bei der Sorte >White Excelsior<.

Fünf Jahre können die Zwiebeln an ihrem Platz bleiben, vorausgesetzt, daß es dort nicht naß oder schattig ist. Diese Iris stellen keine Bodenansprüche, außer daß die Erde durchlässig ist. Stehen die Schwertlilien auf Beeten, die noch andere Pflanzen tragen, dann nimmt man die ab­geblühten Pflanzen heraus, wenn die Blattspitzen zu vergilben beginnen. Man Iäßt sie an der Luft abtrocknen und schichtet die Zwiebeln, nachdem sie abgeputzt worden sind, für die Dauer der Ruhezeit bis zum Wiedereinpflanzen im Herbst in trockenen Sand.

Einige Wochen nach den reinfarbigen Iris hollandica kommen im Juni/Juli die Hybriden von Iris xiphioides zur Blüte. Ihre Stammeltern sind auf den Bergwiesen der Pyrenäen zu Hause, weshalb sie auch mehr Feuchtigkeit an ihrem Standort vertragen. Ihre edelgeformten Blüten zeigen auf den breitgerundeten Hängeblättern in Kniehöhe porzellanblaue, dunkel- und purpurblaue, reinweiße und rosa Tönungen. Auch diese Sorten wollen im Sommer nach der Blüte möglichst trocken liegen, sie treiben erst im Frühjahr Blätter.

Manchmal ist ein leichter Winterschutz über die Pflanzen zu decken, je nachdem, ob es eine harte oder eine leichte Kälteperiode gibt. Im Verlauf der Jahre erstarkt der Bestand an kräftigen Horsten. Man kann sie dann im Hochsommer behutsam auseinander pflanzen.

Als getriebene Schnittblumen sieht man besonders um Weihnachten herum die Iris hollandica in den Blumengeschäften.