Pflanzenkunde

 

Lilium autatum

 

 

 

 

 

Lilien

Welcher Gartenfreund träumt nicht davon, Lilien auf dem Stück Erde zu züchten, das ihm gehört? Mancher hat es versucht, doch nicht jeder ist zu dem ersehnten Erfolg gekommen. Der Blumenliebhaber sollte sich auf einige wuchsfreudige Arten beschränken und deren Lebensansprüche berücksichtigen.

Mit Ausnahme der reinweißen Madonnenlilie (Lilium candidum) mit ihrem strengen, süßen Duft, die aus dem vorderen Orient stammt ziemlich sonnig stehen will und schon im August (etwa 20 cm tief) gepflanzt werden muß, stellen alle Arten ungefähr die gleichen Ansprüche: Lilien brauchen einen Platz, wo die Blüten >köpfe< sich in der Sonne wiegen, die >Füße< jedoch im kühlen Grund stehen können. Der Boden muß frischfeucht, aber frei von Nässe sein. Am vorteilhaftesten ist eine dicke Schicht von locker liegendem Humus. Man gräbt eine 60 cm tiefe Grube. Eine seitliche Entwässerung mit Schotter und Reisig hält sie wasserfrei. In diese Grube füllt man grobe Lauberde, Kompost, Torfbrocken, Sand und getrocknete Kuhfladen. Dahinein pflanzt man die Zwiebeln dreimal so tief, wie sie stark sind. Je tiefer die Zwiebel in der Erde liegt, desto mehr Wurzeln können sich später am Blütenschaft bilden. Diese helfen, die Blüten zusätzlich zu ernähren.

Wer noch ein Übriges tun will, bettet die Zwiebeln extra in scharfen Sand ein.

Eine Zwiebel ohne Hülle darf nie lange frei liegen. Man bettet sie in Torfmull, um sie vor dem Schrumpfen zu bewahren. (Hier liegt in vielen Fällen eine entscheidende Fehlerquelle)

Während der Wachstumszeit kann etwas gedüngt werden. Ratsam ist es, den Boden mit altem Dung, Kompost usw. zu bedecken (mulchen). Im Herbst müssen die Zwiebeln im Boden ausreifen können, das heißt, Düngung und Bewässerung werden eingestellt. Einige Jahre bleibt die Pflanze an ihrem Platz in Ruhe stehen.

Besonders zu empfehlen: die Königliche Lilie aus China (Lilium regale) mit stark duftenden, rosaweißen, weit offenen Trichterblüten und einem kanariengelben Schlund.

Die Feuer- und Safranlilien der Bauerngärten bilden die in vielen Sorten anzutreffenden orangerot getönten Blütenkandelaber mit weit zum Himmel geöffneten Dolden. Sie gedeihen in jeder guten Gartenerde.

Lilium willmottiae, ebenfalls aus China stammend, ist mit seiner Vielzahl orangeroter Glöckchen der blütenreichste Vertreter aus der Gruppe der türkenbundartigen Lilien.

Die bizarre Prachtlilie (Lilium speciosum) wird in weißen und roten Sorten als getriebene Schnittblume angeboten und lässt sich auch gut im Garten züchten. Die rote Punktierung auf dem weißen Grunde macht sie besonders attraktiv. Ihre Heimat ist Japan, China und Formosa.

Gegen pilzliche Erkrankungen des Laubes, die manchmal auftreten, spritzt man mit Kupferkalkmitteln und ähnlichen Präparaten der Samenhandlungen.