Pflanzenkunde

 

Stein Nelke

 

 

 

 

 

Garten - Nelken

Unter der botanischen Bezeichnung >Dianthus caryophyllus< verbirgt sich ein reichhaltiger Schatz an Gartennelken, der hier nicht erschöpfend behandelt werden kann. Aber die Grundregeln der Nelkenzucht sind bei fast allen Sorten gleich; auf Besonderheiten werden wir gelegentlich zurückkommen.

Die winterharten Nelken müssen, wenn man sie sortenrein erhalten will, durch Stecklinge vermehrt werden:

Im August, wenn die neuen Triebe ausgereift sind, schneidet man Triebspitzen, in denen keine Blütenknospen sitzen - nicht zu lang, etwa mit zwei oder drei Blattknoten. Beim unteren Knoten wird der Stengel schräg ab- und dann auch noch längs eingeschnitten. Auf diese Weise entsteht eine möglichst große Wundfläche, die die neuen Wurzeln hervorbringt. Um das Wiederzusammenwachsen zu vermeiden, klemmt man etwas Sand in den Spalt. Die Blätter werden um ein Drittel gestutzt, damit die verdunstende Fläche recht klein ist. Durch Abreißen der Stecklinge erhält man ebenfalls eine große Wundfläche.

Diese Stecklinge kommen in einen Tontopf, der zu einem Drittel mit sandiger Komposterde gefüllt ist, in dem mittleren Drittel jedoch nur mit reinem Flußsand, der gut angefeuchtet wird. In den Sand werden die Stecklinge gesteckt, und zwar rings um den Rand des Topfes. Eine Glasscheibe darüber legen, bei greller Sonne auch noch Zeitungspapier. Das Bespritzen muß sehr behutsam ausgeführt werden. Zur Nacht sollte alle Feuchtigkeit über dem Sand wieder abgetrocknet sein.

Die bewurzelten jungen Nelken werden in kleine Töpfe gepflanzt. Man verwendet lehmigen Gartenboden mit Komposterde und Sandzusatz. Wichtig ist, daß der Wasserabzug tadellos funktioniert. Sie wollen kühl, hell und luftig stehen. Nelkenrost zum Beispiel entsteht durch feuchte schlechte Luft; also für Frischluft sorgen!

Ausgepflanzt wird im Frühjahr auf gut gelockerte Gartenbeete, die vor längerer Zeit einmal kräftig gedüngt worden sind. Neben den vielen beliebten Federnelken, Topfnelken aller Art, wie man sie auch in Blumenfenstern findet, sind die Hängenelken überaus begehrt.

Die Gebirgshängenelken gedeihen im Flachland schlecht. Dagegen hat sich die Napoleonsnelke mit dem Namen >Feuer­königin< in Blumenkästen, die nach Nor­den oder Osten stehen, ausgezeichnet be­währt. Sie ist winterhart und dadurch auch für Terrassenmauern und Steingärten in weniger sonniger Lage geeignet.

Die schönen Chabaud-Nelken, Nizzaer Kind-Nelken und viele andere, die als Schnittblumen sehr beliebt sind, werden durch frühe Aussaat in den Wintermona­ten jährlich neu herangezogen. Eine der schönsten Sorten ist >Damenwahl<. Sie bezaubert durch ihre feine rosafarbene, zierlich gekräuselte Füllung.