Pflanzenkunde

 

Gladiolen

 

 

 

 

 

Gladiolen

Viele südafrikanische Verwandte unserer heimischen Siegwurz waren daran beteiligt, die riesenblumigen Gladiolus - gandavensis - Sorten zu schaffen. Weil sie sich leicht pflegen lassen, sind sie bei den Gartenfreunden außerordentlich beliebt geworden. Ihre Schönheit bezaubert auch in den Vasen; ihr langstieliger Wuchs verleiht ihnen etwas Festliches, Dekoratives.

Um Schäden während der Lagerung bei ungünstiger Temperatur oder in feuchter Luft auszuschließen, kauft man die Gladiolenknollen möglichst erst kurz vor der Pflanzzeit. Schon im April kann gesteckt werden. Bis Ende Mai wird das Auslegen fortgesetzt, damit der Blütenflor ununterbrochen weitergeht.

Man drückt die Knollen in den gut durchgearbeiteten, altgedüngten, durchlässigen Boden etwa zehn Zentimeter tief ein. Der Standort soll vollsonnig und zugfrei sein. Wenn man die Knollen weniger tief setzt, kann es passieren, daß die schweren Blütenstiele später umkippen.

Nach dem Anwurzeln bis zur Entfaltung der Blüte tut hin und wieder ein Dungguß sehr gut; er wirkt sich günstig auf die Blütengröße aus. (Sie hängt natürlich hauptsächlich von der Güteklasse der Knollen ab!) Wenn sich die langen Blütenschäfte gebildet haben, sollte man ihnen durch einen Stab etwas Halt geben.

Werden die Blütenstiele abgeschnitten, so hat man immer darauf zu achten, daß dabei nicht alle Blätter beseitigt werden. Je mehr daran bleiben, desto kräftiger gedeihen die Tochterzwiebeln.

Nach dem Vergilben aller Blätter werden die Knollen ausgegraben, gut abgetrocknet, etwas später abgeputzt und trocken und luftig, jedoch nicht, warm, sondern nur frostfrei, aufbewahrt.

Den Gladiolen drohen heute viele Schäden. Blasenfüße und pilzliche Krankheiten können dazu führen, daß die Knollen überhaupt nicht austreiben oder nur verkümmerte Blätter hervorbringen. Wenn dennoch Blüten ausgebildet werden, sind sie oft unansehnlich und verfärbt.

Um diesen Gefahren vorzubeugen, muß man die Knollen im Herbst nach dem Trocknen ganz sauber abputzen und mit Naphthalin (Mottenpulver, 30 Gramm auf 100 Knollen) vermischt in einen dichten Karton drei Wochen lang bei 20 Grad lagern.

Vor dem Pflanzen sollten die alten Gladiolen in ein Naßbeizmittel und außerdem in eines der radikalwirkenden Insekten­mittel getaucht werden. Am verheerendsten wirkt sich zu warme Lagerung vor dem Pflanzen, also im Winterquartier, aus. Frisch gekaufte Knollen sind meistens fachgemäß vorbehandelt.