Pflanzenkunde

 

Der Diptam

 

 

 

 

 

Der Diptam

Der rote Diptam (Dictamnus albus) war eines der ersten Kräuter in der antiken Heilkunde. Man findet ihn von Südeuropa bis nach Nordchina. Bei uns steht er jetzt unter Naturschutz. Oft wird er als >Brennender Busch< bezeichnet, weil man an warmen Juni- oder Juliabenden eine kurz dauernde grünliche Flamme über den Blüten oder Fruchtständen entzünden kann, wenn das nach Zimt duftende ätherische aus den Oeldrüsen der Fiederblätter und Stengel verströmt.

Die rötlichweißen Blüten des Diptam stehen rotgeadert in endständigen Trauben über dem Blattwerk. Sie halten sich sehr lange. Es gibt auch eine weiße, gelbgeaderte Form des Dictamnus.

Interessant ist die Art und Weise, wie der >Brennende Busch< seinen Samen verbreitet. Unter Knistern und Knallen springt in der Sommerhitze der innere Teil der Fruchtwandung elastisch ab. Die  in jedem Fruchtfach enthaltenen 2 bis 3 glänzend schwarzen Samen werden mit hellem Klingen davon geschleudert.

Jahrzehntelang kann die Diptamstaude am sonnigen, warmen und trockenen Platze im Steingarten oder in einem Naturgarten zwischen verwilderten Stauden auf kalkhaltigem, schwerem Humusboden stehen. Der Wurzelstock wird dann fast holzig. Er ist weiß und wohlriechend. Man kann solche älteren Pflanzen im Frühjahr teilen, das ist jedoch nicht unbedingt ratsam, denn sie wachsen nur äußerst langsam weiter.

Am günstigsten ist die Aussaat gleich nach der Ernte des Samens. Wenn im Winter der Frost auf diese Saat einwirken kann, keimt sie im nächsten Frühjahr. Nach drei Jahren sind die Keimlinge dann wieder blühfähig.

Für den Hausgarten wäre die stattliche Form des Diptam mit noch größeren Blüten zu empfehlen, die Varietät >caucasicus<. Die Pflegebedingungen sind dieselben wie bei der einfachen Kräuterart.