Pflanzenkunde

 

Rittersporn

 

 

 

 

 

Rittersporn

lm 17. Jahrhundert kamen die hohen Staudenrittersporne (Delphinium) aus Innerasien nach Europa. Doch erst nachdem sich die Züchter dieser Gewächse angenommen hatten, entstanden nach und nach in Frankreich und England schöne, gartenschmückende Sorten. Als erfolg­reichster Züchter gilt seit einigen Jahrzehnten Dr. h. c. Karl Foerster, der vor kurzem seinen 85. Geburtstag gefeiert hat. Seine Schöpfungen strahlen im klaren Blau des Himmels, im Blau der Gletscher und der Meere, in den herrlichsten Tönen des Perlmutt, des Lavendels, des Enzians und der Kornblume. Sie zeichnen sich durch große Standfestigkeit und durch besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau und anderen >Mängeln< aus. Mit Recht tragen diese Schöpfungen so wohlklingende Namen wie Gletscherwasser, Perlmutterbaum, Kirchenfenster, Tempelgong, Tropennacht, Fernzünder, Gute Nacht, Finsteraarhorn, Flötensolo, Drachenkopf und Dein blaues Wunder.

Daneben sind auch andere Züchter zu beachtlichen Erfolgen gekommen, zum Beispiel mit kräftigen, reinweiß gefüllten Sorten (Weißer Herkules). Das Imposanteste sind wohl die kalifornischen Pacific- Hybriden. Sie halten allerdings nur wenige Jahre durch, weil sie sich mit ihrer Blütenfülle bald erschöpfen. Die Stiele sind riesig, und die Einzelblüte ist übermäßig groß. Man zieht sie in Farbmischung, aber auch in reinen Farbsorten aus Samen, der kurz nach der Ernte gesät wird. Sie blühen schon im zweiten Jahr.

Rittersporne pflanzt man in Gruppen zu drei bis zehn Stück, eingestreut in eine bunte Staudenrabatte. Manche Sorten brauchen für Wind und Regenschwere Haltestäbe aus Bambus oder anderem Material.

Nach der Blüte soll man die Pflanzen sofort bis auf den Grund zurückschneiden. Nur die Grundblätter bleiben stehen. Die Stauden treiben dann noch einmal aus und blühen im Herbst zum zweiten Mal. Gute Bewässerung und eine Volldüngergabe bei Regenwetter helfen noch nach.

In der Zwischenzeit sollen stärker wachsende Nachbarn die Lücken ein wenig überbauen. In schönem Kontrast zum Blau des Delphinium stehen weiße Margeriten, gelbe Tellerschafgarbe, rosa Phlox und rote Monarden. Man kann auch die reinweiße Madonnenlilie oder Lilium regale zu Rittersporn stellen.

Nach einigen Jahren ist die Kraft des Bodens erschöpft. Die Stauden werden zeitig im Frühjahr ausgehoben und geteilt; der Boden wird tief umgegraben und mit Komposterde verbessert. Nach dem Pflanzen muß besonders auf regelmäßige Bewässerung geachtet werden.

Gegen den Mehltau, der bei älteren Sorten an zu heißen Plätzen auftritt, helfen die in Samenhandlungen erhältlichen Schwefelmittel. Am vorteilhaftesten spritzt oder stäubt man die Pflanzen vorbeugend während des Wachsens der Triebe im Mai und im Juni. Stark befallene Triebe sollte man sofort verbrennen. Aber nicht auf den Kompost werfen, weil dort das Übel nur weiter verschleppt wird!