Pflanzenkunde

 

Löwenmaul

 

 

 

 

 

Löwenmaul

Unser Löwenmäulchen (Antirrhinum) präsentiert uns eine der Familie der Scrophulariaceen eigene Form der Rachenblüte, die besonders schön ist. (Der aus dem Griechischen abgeleitete Name bedeutet >Ähnlich einer Nase<.)

Von den verschiedenen Arten findet sich Antirrhinum majus, der aus Südeuropa und Nordafrika stammt, schon seit dem frühen Mittelalter in unseren heimischen Gärten. Man hat davon hohe, halb hohe und niedere Sorten gezüchtet, unter denen wir für jeden Zweck (Schnitt oder Beetbepflanzung) auswählen können. Wer besonders früh blühende Löwenmäuler haben will nimmt die Antirrhinum-majus-praecox-Sorten. Sie sind auch als Treibsorten in den Gärtnereien geschätzt.

Ein Gramm Löwenmaul - Samen enthält über tausend Körner. Man kann sie im März / April ins freie Gartenbeet säen; dann zeigen sich die Blüten nach zehn bis zwölf Wochen. Will man früher Schnittblumen haben, so muß man ab Januar in Saatkästchen vorkultivieren und im kalten Frühbeetkasten oder ab April auf dem Gartenbeet weiterziehen. Man kann jedoch auch, besonders in mildem Klima­bereich, schon im Juli / August aussäen und die jungen Pflanzen in einem kalten (das heißt also nicht zur Bodenerwärmung besonders gepackten) Kasten unter leichtem Schutz vor allem trocken und kühl durch den Winter bringen. Man gießt selten, und das auch nur vormittags. So oft wie nur möglich läßt man müde Luft einströmen, Gegen Pilzkrankheiten muß man, am besten vorbeugend, Schwefel verstäuben. Läuse hält man fern, indem man dauernd für niedere Temperatur und frische Luft sorgt. Hilft das nicht, so verwendet man die bekannten Insektenmittel.

In wirklich trockenen Trockenmauern, wo es im Sommer brandig heiß wird und im Winter völlig wasserfrei bleibt, können einfache Löwenmaul-Sorten jedes Jahr wiederkommen. Doch im allgemeinen wird man sie jährlich neu heranziehen müssen.

Je mehr Blumen man zum Schnitt ent­nimmt, desto länger hält auch der Flor der Pflanze den Sommer hindurch an.

In den letzten Jahren haben sich die hyazinthenblütigen Sorten (>Hohes Lied< und andere) sehr gut eingeführt. Mit ihren gewellten Lippen und dem kompakten Blütenstand auf dem kräftigen Stiel eignen sie sich gut für den Schnitt, Sie sind auch gegen Regen nicht empfindlich.