Pflanzenkunde

 

Seerosen

 

 

 

 

 

Seerosen

Ist die Ernährung der Wassergewächse mangelhaft, dann hilft man im Frühjahr mit etwas völlig verrotteten Kuhdung nach, den man von Zeit zu Zeit um die Pflanzstelle einbuddelt. Allerdings wird das Wasser davon trüb und veralgt rasch.

Viel richtiger ist es, das Wasser - wenn möglich - im Becken zu lassen. In den meisten Fällen  wird das dem Becken - vorausgesetzt, es ist ganz und gar in das umgebende Erdreich eingebaut – nicht schaden, um die Wasserpflanzen gedeihen um so üppiger. Wer dennoch um die Dichtigkeit seines Beckens besorgt ist, kann einen breiten Strohwisch vor dem Zufrieren in das Wasser stellen. Er zerteilt die Eisflächen und führt den Fischen frische Luft zu. Ob es ratsam ist, die Fische überhaupt im Becken zu lassen, hängt von der Tiefe ab, Das Becken muß so tief sein, daß das Wasser unter keinen Umständen bis zum Grund einfriert.

In Kübeln gehaltene Seerosen sehen oft hungrig aus; außerdem bringt das im Frühjahr frisch eingelassene Leitungswasser (wie überhaupt jedes Auffüllen) stets eine intensive Veralgung mit sich. In altabgestandenen Becken mit Pflanzen und Fischen stellt sich balb das biologische Gleichgewicht her, das in allen Seen herrscht. Solange also kein frisches Wasser zuläuft, das irgendwelche Chemikalien enthält, die neue Umsetzungsprozesse hervorrufen, bleibt das Wasser klar.

In den Preislisten der Staudengärtnereien sind für jede Sorte die Wassertiefen angegeben. Die heimische weiße Seerose, Nymphaea alba, die unter Naturschutz steht, verlangt bis zu 180 cm Wassertiefe. Sie braucht nach allen Seiten hin sehr viel Platz. Für den Hausgarten wird sie viel zu üppig. Hierfür eignen sich die Sorten von Nymphaea marliacea in Rot, Rosa und Gelb wesentlich besser. Im flacheren Wasser gedeihen die Formen von Nymphaea laydeckeri, Nymphaea tuberosa, Nymphaea froebellii, Rosennymphe (rosa),  Mr. James Brydon (rot) und andere. In ganz winzigen Becken lässt sich die Nymphaea pygmaea unterbringen.

Muß das Becken zum Winter abgelassen werden, so bleibt die Seerose in ihrem Beet oder Gefäß am Grunde stehen und wird vorsorglich mit einer Packung Laub und Tannenreisig kurz vor Eintritt des Frostes abgedeckt. (Das gilt natürlich nicht .für tropische Seerosen, die heute schon öfter in heizbaren Freilandbecken größerer Parkanlagen zu finden sind.)  Man kann das bepflanzte Gefäß zum Überwin­tern auch in den Keller stellen; doch ist das Risiko weit größer.

Der Traum eines jeden Gartenfreundes ist eine malerische Wasserfläche, sei sie auch noch so klein - ein etwas komfortableres Vogelbad oder ein wasserdichter Behälter, den man in den Boden senkt, in dem Goldfische und Seerosen schwimmen.

Wer ein Wasserbecken baut, sollte gleich an die Pflanzen denken. Seerosen können, je nach Sorte, in Tiefen zwischen 30 und 150 cm wurzeln. In größeren Tiefen gedeihen sie nicht mehr. Für alle an­deren Wasserpflanzen braucht man selten mehr als 20 cm Wasserstand.

An einer Seite des Beckens wird eine Planzecke gemauert. Man kann auch in der Mitte der Fläche ein Beet aufbauen oder einen Behälter aufstellen, den man mit nahrhafter, hauptsächlich Lehm enthaltender Erde füllt. Nicht zuviel Dung und anderen Humus untermengen; das verdirbt Wasser und Pflanzen.

In diesen Untergrund pflanzt man im Mai, wenn das Wasser genügend erwärmt ist, die Seerose. Bis zum Anwurzeln soll der Wasserspiegel nur etwa 10 cm über der Pflanzfläche stehen. Später wird er ganz allmählich erhöht. Pflanzkübel kann man durch untergelegte Ziegelsteine auf die erforderliche Höhe bringen und sie nach einigen Wochen tiefer setzen.

Will man Seerosen in ein vorhandenes Gewässer mit morastigem Untergrund pflanzen, so bindet man einen Ziegelstein an den Wurzelstock und läßt das Ganze in die erforderliche Tiefe sinken.