Pflanzenkunde

 

Cinerarie

 

 

 

 

 

Die Cinerarie

Verschenkt man im Frühjahr eine wunderschön blühende Cinerarie, so kann es passieren, daB der oder die Beschenkte sich garnicht sonderlich erfreut zeigt. Ja, man kann zu hören bekommen, daß eine solche Lauseblume die anderen Pflanzen auf dem Frühlingsbeet nur verseuche.

Der Einwand hat natürlich eine gewisse Berechtigung; denn die Aschenpflanzen - wie die Cinerarien auch genannt werden - neigen nun einmal leichter als andere dazu, in trockener und warmer Zimmerluft für Blattläuse anfällig zu sein. Aber sie müssen sie nicht unbedingt bekommen. Bei richtiger Behandlung läßt sich der Befall durch Ungeziefer durchaus vermeiden.

In den Gärtnereien wird alles getan, um die Blattläuse weitgehend zu vertreiben. Das herrliche Farbenspiel dieser Korbblütler, wie sie heute in mehreren hervorragenden Rassen bekannt sind, sollte uns doch vielmehr locken, diese Pflanze im Zimmer, auf dem Balkon oder im Garten zu besitzen. Es ist einfach bewundernswert, was Züchterfleiß im Verlaufe weniger Jahrzehnte aus den simplen Senecio­ - Arten der Kanarischen Inseln zu formen vermochte.

Der Gärtner sät die Cinerarien im Juli aus. Sie gedeihen im kühlen, luftfeuchten Raum. Nach mehrfachem Umpflanzen in eine nahrhafte, aber durchlässige Erdmischung werden die Pflanzen unter fortwährenden Dunggüssen zu der bekannten Prachtentfaltung gebracht. Von März bis April werden die Topfpflanzen für die weitere Pflege im Zimmer verkauft, im Mai bis Juli nimmt man die leuchtenden Blüten­tuffs zur Ausschmückung des Balkons oder der Rabatten.

Wegen der Anfälligkeit für Blattläuse soll die Temperatur so niedrig wie möglich sein. Frost jedoch verträgt die Cinerarie nicht. Aber vier bis acht Grad über Null sind sehr vorteilhaft. Außerdem muß beständig Frischluft zirkulieren.

Diese Bedingungen sind auf dem Balkon gegeben. Im Garten ist auf Beeten unter Bäumen meist ebenfalls ein zusagender Platz zum Auspflanzen zu finden.

Die Cinerarien werden so oft wie möglich besprüht, nur die offenen Blüten sollten von Feuchtigkeit verschont bleiben. Das üppige Gewächs muß auch laufend reichlich gegossen werden.

Länger als bis zum Juli lassen sich die dekorativen Pflanzen meist nicht halten. Man muß wieder auf die neue Zucht im nächsten Frühjahr warten!