Pflanzenkunde

 

Die Mittagsblume

 

 

 

 

 

Die Mittagsblume

Wer Freude an subtropischen sukkulenten Gewächsen hat und ihre Blütenpracht schätzt, sollte ein winziges vollsonniges Plätzchen seines Gartens für ein paar Mittagsblumen (Mesembryanthemum) reservieren. Es sind niedrige Gewächse mit dickfleischigen Blättern und sehr farbenprächtigen Blüten, die sich nur öffnen, solange die Sonne scheint, hauptsächlich also in der warmen Mittagszeit.

Man hat die zahlreichen Arten (2400), die man unter dem Sammelbegriff >Mesems< führte, heute in mehrere Gattungen aufgeteilt. Von der Gattung Dorotheanthus gibt es beispielsweise einige Arten (Dorotheanthus bellidiformis, gramineus, oculatus), die sich der Blumenfreund alljährlich leicht aus Samen ziehen kann.

Nach wenigen Wochen entfaltet sich ein flacher Teppich in phantastischer Buntheit, ohne daß es besonders viel Mühe und Sorgfalt kostet. Man muß nur regelmäßig gießen, am besten in den Morgenstunden, Am Abend sollen Blätter und Erde wieder abgetrocknet sein; denn nassen, kalten Boden vertragen die Mittagsblumen nicht.

Das Mesembryanthemum, oft auch Eisblume (Mesembryanthemum crystailinum) genannt, ist im Kapland (Südafrika) beheimatet. Heute sind die dankbaren Gewächse in aller Welt verbreitet. Überall dort, wo sie Sonne und Wärme finden, gedeihen sie ausgezeichnet. Ein mittelkräftiger Boden eignet sich gut; in Gebieten mit häufigen Niederschlägen darf er sandig sein, damit, der Regen schnell versickert. Ideal ist, ein Schotterhügel, der mit sandiger Lehmerde überdeckt, mit einigen Steinen (wie beim Alpinum) belegt ist und nach Süden abfällt.

Entweder sät man im April in Töpfe mit sandiger Erde aus oder Mitte Mai gleich an den endgültigen Platz. Die Topf-Saat wird nicht mit Erde bedeckt, sondern nur angedrückt und unter Glas leicht feucht gehalten. Im Freien streut man den Samen ganz dünn in Reihen aus. Sehr zu empfehlen ist eine Folgesaat, da die Pflanzen nach der ausgiebigen Blüte eingehen. Deshalb sollte man auch zwischen die Mittagsblumen stets etliche dauerhafte Steingarten-Gewächse mit sukkulentem Charakter (Euphorbia myrsinites, Sedum, Sempervivum und andere) Pflanzen oder - nicht winterharte ----- Agaven, Aloe, Opuntien, Echeverien und Crassula-Arten mit Töpfen dazwischen einbetten. Bedecken wir den Boden rund um diese eigenartigen Pflanzen noch mit gelbem Kies oder Splitt, darin wird der Halbwüsten­ Charakter dieses Gartenfleckchens noch mehr hervorgehoben.