Pflanzenkunde

 

Winterastern

 

 

 

 

 

Winter - Astern

Die niedrigen Topf- und Beetpflanzen, die wir schlicht Winter - Astern nennen, sind gar keine Astern. Sie stammen von Chrysanthemum indicum beziehungsweise von Chrysanthemum koreanum ab. Internationaler Züchterfleiß hat aus der Grundform alles geschaffen, was man sich auf dem Gebiet nur wünschen kann: von der großformigen Ballform für den Schnitt bis zur vielblumigen Topfsorte in allen Pastellfarben.

Wenn die dichten Büsche im Spätherbst abgeblüht sind, werden die Stenqel abgeschnitten. Es empfiehlt sich nicht, die Pflanze in dieser Jahreszeit ohne festen Topfballen zu teilen und umzupflanzen. Sie wird, wie sie ist, in die Erde gesenkt. Eingewurzelte Winter-Astern läßt man an ihrem Platz. Man versieht sie mit einem leichten Laub- oder Reisigschutz gegen den starken Frost.

Zeitig im Frühjahr kommen neue Triebe aus dem Wurzelstock. Davon kann man bald Stecklinge schneiden, von Blütenknospen freie Triebspitzen, einige Zentimeter lang, wenn möglich noch mit etwas >altem Holz< von der Mutterpflanze. Diese Stecklinge werden rings um den Rand einer flachen Schale mit sehr sandiger, zu­vor angefeuchteter Erde gesteckt und in einem kühlen, ungeheizten Raum zur Bewurzelung gebracht.

Haben sie Wurzeln geschlagen, dann kommen sie in sechs bis acht Zentimeter weite Töpfe. Ende Mai können die neuen Chrysanthemen ausgepflanzt werden - auf Beete, in Kästen oder in Kübel.

Bis Anfang Juli müssen die Triebe mehrfach entspitzt werden; dadurch erzielt man den breiten, gedrungenen Wuchs. Dunggüsse mit aufgelöstem Geflügeldung oder verdünntem Hornspanwasser tragen zur Kräftigung bei.

Man kann die Winter-Astern auch in Töpfen weiterziehen. Als Erde wählt man ein nahrhaftes Gemisch aus Komposterde mit Lehm- und organischen Handelsdünger-Zusätzen.

Nach völliger Durchwurzelung gedeihen die Pflanzen ab September ganz gut im kühlen Zimmer.

Chrysanthemen dürfen nie ganz trocken werden. Sie brauchen eine feuchtkühle Luft. Dauerregen wiederum schadet; er verbreitet viele Krankheiten. Große Feinde der Chrysanthemen sind die Blattläuse, die durch ihre Saugtätigkeit die Triebspitzen verkrüppeln lassen, und Rost und Mehltau auf dem Blattwerk. Vorbeu­gend hilft vor allem kühle frische Luft.

Gegen tierische und pilzliche Erkrankungen gibt es in Samenhandlungen und Drogerien sehr wirksame Spritz- und Stäubemittel. Gegen Mehltau nimmt man Schwefelpräparate.

Vorbeugende Behandlung ist stets besser als jeder Rettungsversuch nachher. Stark befallene Blätter werden am besten gleich ausgepflückt und verbrannt. Sie dürfen unter keinen Umständen auf den Kompost geworfen werden! Sonst finden Sie alle Krankheitskeime später in der neuen Erde wieder.