Pflanzenkunde

 

Canna

 

 

 

 

 

Canna

Das Indische Blumenrohr (Canna indica) kann man heute in allen öffentlichen Blumenanlagen bewundern. In den Hausgärten findet man das pompöse Gewächs noch recht wenig. Das mag daran liegen, daß seine Vorkultur und die Überwinterung etwas schwierig sind. Aber beides läßt sich auch vom Nichtfachmann durchaus bewerkstelligen.

Die Abkömmlinge der ostindischen Canna sind wärmebedürftig. Sie wollen viel Sonne, Licht, Wasser und reichlich Nährstoffe. Da man die Pflanzen bei uns erst im Mai nach den Eisheiligen auf die Beete oder in die weiten Pflanzgefäße bringen kann, sie jedoch zu diesem Zeitpunkt schon große Blätter haben müssen, um bald blühfähig zu werden, muß man sie schon ab Februar vortreiben. Man putzt zu dießem Zweck die alten Rhizome sauber ab und pflanzt sie, nach Belieben auch zu mehreren, mit nahrhafter, durchlässiger Erdmischung (Mistbeeterde, Torfmull, Sand) in nicht zu große Töpfe und stellt sie bei 18 Grad Wärme hell auf. Man kann sie auch erst in feuchten und schwach gedüngten Torfmull gebettet in flachen Kisten vortreiben und später eintopfen. Ab Anfang Mai werden die so herangezogenen Canna an Luft und Sonne gewöhnt. Mitte des Monats setzt man sie mit dein Topfballen aus.

An geschütztem Platz, in nahrhaftem, lockerem Boden mit genügender Feuchtigkeit gibt man in die kleinen Pflanzgruben noch alten Dung als Nahrung, vor allem wenn der Boden zäh und kalt ist. Pflanzabstand: 60 bis 70 Zentimeter.

Im Sommer verlangt das Indische Blu­menrohr viel Wasser und regelmäßige flüssige Düngung. Dafür blüht es vom August bis in den Oktober. Abgeblühte Stiele muß man sofort ausputzen, um den neuen, nachwachsenden Knospen alle Kraft zukommen zu lassen.

Nach dem ersten Frost gräbt man die Ballen aus und schneidet die Stengel bis auf 15 Zentimeter ab, läßt aber die Erde noch an den Klumpen. Diese Ballen werden nun trocken bei 10 bis 15 Grad aufbewahrt. Im Januar Februar putzt man sie ab und topft sie anschließend gleich wieder ein. Schäden treten eigentlich nur auf, wenn frisch eingetopfte Knollen zu naß gehalten werden, die Erde nicht durchlässig genug ist, oder die Gefäße zu geräumig sind.

Einige Wildarten von Canna liefern Stärkemehl, von anderen werden in den Tropen die Rhizome gegessen.

Die ziemlich schmalblütige Canna indica hat sich züchterisch erstaunlich verbessern lassen. Wie leuchtende Blütenfanale wirken die großen grün- und rotlaubigen Sorten mit den roten, lachsfarbenen, orangen und gelben Blüten.

Zwischen anderen Blatt- und Blütenpflanzen wirkt das Indische Blumenrohr besonders an Wasserbecken mit exotischem Bewuchs außerordentlich dekorativ und farbenfroh.

Für den kleinen Gartenraum wären die niederen Zwergsorten zu empfehlen