Pflanzenkunde

 

Rhododendron

 

 

 

 

 

Rhododendron

Es gibt etwa 900 verschiedene Wildarten von >Alpenrosen<: von flachsten Polstern bis zu zwanzig Meter hohen immergrünen Büschen - von Europa bis Ostasien und in Amerika. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser dankbaren Gewächse ist jedoch das südwestliche China. Dort kommen sie in Höhenlagen bis zu 4000 Metern vor. Sie wachsen in der kühlen, feuchtigkeitsgesättigten Atmosphäre der von Nebelschwaden durchzogenen Hochgebirgstäler.

Neben kleinasiatischen (pontischen) und japanischen Azaleen haben nordamerikanische Rhododendren für die Züchtung große Bedeutung erlangt. Diese >Rhododendron catawbiense< waren die Ausgangsformen für die große Züchtungswelle seit Ende des vergangenen Jahrhunderts, die noch heute (zum Teil mit anderen Eltern) anhält.

Rhododendren brauchen eine gewisse Boden- und Luftfeuchtigkeit, aber keine nassen Böden. Sie lieben den Halbschatten, im Vollschatten blühen sie nicht. An der Südseite eines Hauses oder an einer zugigen Gartenecke gedeihen sie nur selten. Rhododendren sind Moorbeetpflanzen.

Sie brauchen kalkfreies Wasser; Kalk ist Gift für sie. Das Pflanzbeet muß viel Moorerde, Torfmull und Kuhdung enthalten. Unter tiefwurzelnden Bäumen wie Eichen und Lärchen kommen die Alpenrosen recht gut fort. Am besten aber wachsen sie unter Kiefern, Unter Buchen, Roßkastanien, Pappeln, Ulmen und Ahorn entwickeln sie sich nicht.

Man kann Rhododendron im Herbst oder im Frühjahr einkaufen und pflanzen. Es ist nur darauf zu achten, daß der Ballen feucht ist. Am vorteilhaftesten ist es, wenn man die Wurzelballen vor dem Pflanzen noch einmal gründlich in Wasser taucht, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Niemals darf die Pflanze tiefer gesetzt werden, als sie vorher gestanden hat. Gründlich angießen! Danach wird der Boden eine Hand­breit hoch mit Laub, Kiefernstreu oder Gras bedeckt.

Später sollte man nicht mehr zwischen den Büschen graben, um die flachliegenden Wurzeln zu schonen. Im Spätherbst muß geprüft werden, ob der Boden nicht etwa tief ausgetrocknet ist. Im Bedarfsfall wird vor dem Frost noch einmal durchdringend gewässert. Auf diese Weise kann man das Vertrocknen im anhaltenden Ostwind oder in der Februarsonne verhindern.

Die Pflege der dekorativen Büsche beschränkt sich auf das rechtzeitige Ausbrechen der verblühten Blütenstände, damit nicht unnötiger Samenansatz der nächstjährigen Blütenknospe die zum Treiben notwendige Kraft wegnimmt.

Gedüngt werden Rhododendren meist garnicht. Man kann gleich nach der Blüte hell verdünnte Jauche, der man 20 Gramm Superphosphat pro Liter zusetzen muß, geben. Oder man streut mit dem Regen geringe Mengen schwefelsauren Ammoniak aus. Patentkali dient gelegentlich zur Verbesserung der Frosthärte. Bei Trockenheit ist es ratsam, zu gießen, aber Kalk und Chlor aus der Leitung könnten schädlich wirken!

Alte, sperrige Rhododendron Büsche kann man getrost fast bis auf den Boden zurückschneiden. Sie treiben willig wieder aus. Der Rückschnitt einzelner Triebe erfolgt gleich nach der Blüte.

Beim Kauf dei Büsche achten Sie bitte auf die angegebene Winterhärte!