Pflanzenkunde

 

Der Steinbrech

 

 

 

 

 

Der Steinbrech

Jene Gewächse, die sich fast als erste in den Frostrissen der großen Felsblöcke im Gebirge ansiedelten und von denen man meinen könnte, sie wären es gewesen, die den mächtigen Fels gespalten haben, nennt der Volksmund: Steinbrech. Für den Botaniker gehören diese Pflanzen in die große Familie der Saxifraga, von der es mehrere hundert Arten gibt. Der Gartenfreund ist aber nur an den Steinbrecharten und -sorten interessiert, die er in seinem Liebhaber-Alpinum hegen und pflegen kann.

Die Moos-Steinbreche fühlen sich an kühlen, schattigen Plätzen auf nicht zu trockenem Boden sehr wohl. Die weißblühende Saxitraga trifurcata ist eine der beliebtesten Sorten. Von den vielfarbigen Saxifraga-caespitosa-Hybriden werden die rot- und rosablühenden Arten sehr geschätzt. Etwas mehr Sonne als die eben genannten Gebirgspflanzen vertragen die Silberrosetten Steinbreche. Sie sitzen gern in Felsspalten und Feinschutt.

Die reizvollsten, aber auch empfindlicheren Steinbreche sind die sog. Kabschiat-Arten und - Sorten. Im Hochgebirge, an der Grenze des ewigen Schnees ist ihre Heimat. Bei uns möchten sie gern einen ost- oder nordost­gerichteten Platz in senkrechten Tuffsteinflächen haben. Die starren, rosettigen Polster mit den verhältnismäßig großen, farbenfrohen Blüten auf kurzem Stil brauchen Schutz vor ausdörrender Sonne, Winterwind, Frost und übermäßiger Nässe. Fichtenreisig, locker über die Pflanzen gelegt, wärmt sie im Winter. Im Hochsommer werden sie durch aufgelegte Glasscheiben vor allzu großen Regengüssen bewahrt. Es ist schon recht mühsam mit diesen Pflanzenkindern hoher Berggipfel, aber sie bereiten viel Freude.