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Freiland Alpenveilchen

Das bei uns bekannte völlig winterharte Garten-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens oder Cycla­men europaeum) ist  im Kalkgebirge - von den Alpen bis zu den Karpaten - beheimatet. Die lieblich duftenden karminroten Blüten kann man dort im Spätsommer unter Gebüsch oder in lichten Wäldern finden. Früher wuchsen die Wild-Alpenveilchen in dem steinig humosen Kalkboden der Berge so üppig, daß ihre abgeflachten Knollen (gekocht sind sie ungiftig) als Schweinefutter gesammelt wurden. Der unfreundliche Name >Saubrot< ist der hübschen Blume daher bis heute geblieben.

Die für den Pflanzenfreund vom Gärtner gezogenen Erdscheiben (Knollen) möchten gern im Garten an halbschattiger Stelle, wo es eher trocken als  feucht ist, drei bis fünf Zentimeter tief eingepflanzt werden. Der Boden muß kalkhaltig und gut humos sein. Notfalls mischt man etwas groben Kalksplitt unter Buchenlaub-Humus und setzt die Knollen neben einen Kalkstein, der die Wärme in den Boden leitet. Besonders gern stehen die Alpenveilchen unter Zwergnadelhölzern.

Auch auf dem Fensterbrett im Blumentopf fühlt sich das Alpenveilchen sehr wohl. In kalkhaltigem Buchenlaubhumus unter Zusatz von Sand und Lehm auf Kalkschotterung eingepflanzt, gedeiht es prächtig. Einige Wochen vor der Blütezeit möchte die Pflanze ein bißchen Ruhe haben; man gießt dann nur noch sehr vorsichtig. Dies ist sogar ganz besonders wichtig, wenn keine Blätter da sind, die die angebotene Feuchtigkeit verbrauchen könnten.

Nicht ganz so winterfest wie das heimische Alpenveilchen ist das hübsche kleinasiatische Cyclamen coum. Weiß, rosa und rot blüht es schon immer.

Vom September bis November können wir uns an den zartrosa oder weißen Blüten des efeublättrigen Cyclamen raopolitanurn erfreuen. Vom Mittelmeer, ist diese Pflanze mit den auffallenden silbrigen Blättern zu uns gekommen. Die beiden letztgenannten Alpenveilchenarten lieben natürlich die Wärme. Auch sie bevorzugen eine halbschattige Lage und gute Schotterdrainage im Boden. Für einen Winterschutz aus dick aufgeschüttetem trockenem Buchenlaub sind sie sehr dankbar.

Wer seine Freiland-Alpenveilchen nach allen Regeln der gärtnerischen Kunst liebevoll pflegt, dem danken sie es mit stets zunehmender Blütenpracht.