Pflanzenkunde

 

Gerbera

 

 

 

 

 

Gerbera

Eine der begehrtesten Schnittblumen ist die Kapmargerite, Gerbera jame­sonii. Sie stammt aus den südafrikanischen Gebieten Natal, Transvaal und dem Oranje-Freistaat. Daß dieser zauberhafte Blütenstern dennoch in kaum einem Blumenfenster als Topfpflanze zu sehen ist, hat. seine Gründe: Dieser reizvolle Korbblütler besitzt eine tief in den Boden vordringende Pfahlwurzel. Die fiederlappigen, unterseits behaarten Blätter kommen dicht nebeneinander rosettenartig aus dem Boden. In ihrer Mitte erheben sich vom November bis zum Mai, dem Sommer der südlichen Halbkugel, etwa einen halben Meter hoch die Blütenköpfchen mit den dreißig im prächtigen Kreis angeordneten Strahlenblüten in Gelb, Orange und Kupferfarbe.

Der südafrikanische Staatsmann Jameson brachte die Gerbera 1887 zum Botanischen Garten in Cambridge. Viele Züchter nahmen sich des zarten Gewächses an, und bald entstand in Bordighera an der Riviera die bedeutende Rasse Diem. Weiße, rosa, rote, lachsfarbene und violette Tönungen kamen hinzu. Gebiete mit guten Lichtverhältnissen und günstiger Bodenwärme übernahmen den Anbau für die Schnittblumengewinnung.

Die Sorte Alkemade wird heute wegen der klaren, einfachen Blütenform und der reinen, leuchtenden Farben von den Käufern bevorzugt.

In Deutschland stößt die Kultur auf gewisse Schwierigkeiten durch den Lichtmangel, den Befall mit Thrips und Roter Spinne in zu trockener Luft, den Pilzbefall infolge zu feuchter Luft und Bodennässe oder kühle zur unrechten Zeit. Man gibt den Pflanzen deshalb durch allmählichen Wasserentzug bei 15 Grad Wärme von November bis zum Februar Winterruhe, und man entseucht die Erde öfters. Heller Stand und Frischluft sind wichtig. Der Boden kann sandiglehmig sein und soll einige Nährstoffe enthalten. Er muß auf jeden Fall grobkörnig und jederzeit gut durchlüftet bleiben. Die Bodenreaktion: leicht sauer.

Allzu lange halten sich die Gerbera auch im Topf nicht. Sie werden aus Samen oder durch Teilung starker Stauden vermehrt. Die Blütenstiele sind erst schnittreif, wenn der erste Blütenpollen der männlichen Blüten zu stäuben beginnt, Zu zeitig geschnittene Blumen neigen die Köpfchen in Sonnenrichtung und richten sich nicht mehr auf. Wird der rechte Augenblick zum Schnitt gewählt, dann halten sich die Gerbera - vor allem in kühlen Räumen - wochenlang frisch.